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Ahlen digitalisiert sich – aber bitte mit Gefühl!

Ahlen hat’s wieder getan: Man hat über Digitalisierung gesprochen. Und zwar ganz offiziell, mit Einladung, Getränken und belegten Brötchen. Unter dem verheißungsvollen Motto „Digitalisierung aus Ahlen, für jeden! – Wohin rennen wir?“ versammelte sich die Wirtschaftselite der Region, um genau das herauszufinden: Wohin rennen wir eigentlich – und vor allem, wer hat den WLAN-Schlüssel?

Ahlen digitalisiert sich – aber bitte mit Gefühl!

In den Räumen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft – dort, wo Flipcharts und Zukunftspläne aufeinandertreffen – eröffnete ein charmanter Gastgeber den Abend. Man merkte sofort: Hier weht der Wind des Aufbruchs, leicht gepaart mit dem Duft von Filterkaffee und Digitalisierungspanik.

Dann kam der Mann mit der Mission. Der Experte, der das Digitale nicht nur versteht, sondern vermutlich auch duzt. Ein junger Gründer aus Münster, der seine Firma einst in Ahlen aus der Taufe hob – quasi das Silicon Valley des Münsterlands, nur mit mehr Ampeln und weniger Start-ups. Seine Firma beschäftigt über 40 Mitarbeitende, die alle damit beschäftigt sind, das Leben einfacher zu machen. Zumindest für jene, die wissen, wo sie das Passwort abgespeichert haben.

„Digitalisierung ist kein Selbstzweck“, erklärte der Experte – ein Satz, der so klingt, als gehöre er in Stein gemeißelt über den Eingang jedes Amtsgebäudes. Und doch hat er recht: Viele Mittelständler sind digital nur so halb angekommen – irgendwo zwischen Faxgerät und Cloud-Abo. Manche Unternehmen sind so digitalisiert, dass sie ihre Mitarbeitenden inzwischen in Pixeln abrechnen könnten. Andere wiederum halten E-Mail noch immer für Hexenwerk.

Aber die Zukunft wartet nicht. Sie schleicht sich an, freundlich blinkend, mit Updates und Pop-up-Hinweisen. Und mittendrin: die Künstliche Intelligenz – das neue Lieblingswort aller PowerPoint-Präsentationen. Die soll, so hieß es, künftig alles verändern: die Prozesse, die Produkte, vielleicht sogar die Stimmung in der Buchhaltung.

Der Vortrag erklärte, dass KI keine Bedrohung sei, sondern eine Chance. Eine, die Excel-Tabellen liebt, E-Mails schreibt und dem Chef vielleicht sogar das Denken abnimmt. Effizienz, Produktivität, Innovation – alles klingt nach Zauberei, bis man merkt, dass Chatbots zwar Fragen beantworten, aber immer noch keinen Kaffee kochen können.

Das Publikum lauschte gebannt, nickte klug und dachte: „Klingt gut. Nur – wie fangen wir an?“
Zum Glück gab es darauf eine Antwort: einfach machen. Und wer sich nicht traut, kann ja erstmal ein digitales Zeiterfassungssystem testen – oder wenigstens die Passwortliste alphabetisch sortieren.

Zum Abschluss lobte der Gastgeber die Veranstaltung als Mutmacher. Und das war sie: ein Abend, an dem Digitalisierung plötzlich greifbar wurde – zumindest bis der Beamer kurzzeitig die Verbindung verlor.

Dann kam der schönste Teil: das Networking. Bei Snacks, Getränken und WLAN-Problemen diskutierten die Teilnehmenden weiter. Zwischen Chips und Chips (den essbaren und den elektronischen) entstand plötzlich ein Hauch von Aufbruchsstimmung. Man tauschte Visitenkarten, E-Mail-Adressen und den einen oder anderen ratlosen Blick.


Ahlen rennt – in Richtung Zukunft. Manchmal im Laufschritt, manchmal im Zickzack, manchmal im Kreisverkehr der Bürokratie. Aber immerhin: Man redet darüber, man trinkt darüber, und man denkt darüber nach. Und wer weiß – vielleicht ist das schon der erste Schritt zur digitalen Transformation. Nur bitte: nicht vergessen, vorher zu speichern.