Ahlen ohne Lappen – die nächtliche Trilogie der Führerscheinfreiheit
Akt I: Der Frühstarter
Samstag, 3:25 Uhr. Die meisten Menschen schlafen friedlich oder kämpfen mit der Frage, ob der Döner noch eine gute Idee war. Doch nicht so ein junger Ahlener, 16 Jahre alt, ambitioniert und offensichtlich inspiriert von „Fast & Furious: Kreisverkehr Edition“. Auf der Straße Am Stockpiper (!) gab er alles, um einer Polizeikontrolle zu entkommen. Beschleunigen, abbiegen, wieder beschleunigen – vermutlich dachte er, die Beamten würden beeindruckt applaudieren. Doch die wilde Fahrt endete auf der Heinrich-Imbusch-Straße – was in Ahlen ungefähr so spektakulär ist, als würde man in der Fußgängerzone parken. Da stand er dann: ein Teenager mit Fahrpraxis aus der Playstation und dem Gesichtsausdruck „Ups“. Die Polizei brachte ihn zu seinen Eltern – die vermutlich in dieser Sekunde begriffen, warum der „E-Roller“ nachts so laut war.
Akt II: Der Wiederholungstäter des Vertrauens
Sonntag, 2:10 Uhr, Otto-Hue-Straße. Ein 36-jähriger Ahlener denkt sich offenbar: „Warum Führerschein verlängern, wenn man auch einfach weiterfährt?“ Die Polizei kontrolliert, fragt nach der Fahrerlaubnis – und bekommt nur betretenes Schweigen. Der Mann wirkt ruhig, vielleicht zu ruhig. Routine. Erfahrung. Wahrscheinlich ist das nicht seine erste Begegnung mit dem Begriff „Untersagung der Weiterfahrt“.
Akt III: Der Hammer aus Hamm
Montag, 00:50 Uhr, Kampstraße. Ein 49-jähriger aus Hamm rollt durch Ahlen, als wolle er persönlich beweisen, dass Verkehrsrecht nur eine Empfehlung ist. Kein Führerschein, dafür aber Verdacht auf Drogenkonsum – das ist quasi der „VIP-Tarif“ im Bußgeldkatalog. Die Polizisten ordnen eine Blutprobe an, vermutlich um herauszufinden, ob er vielleicht aus Versehen das Lenkrad für ein Yoga-Rad hielt.
Drei Nächte, drei Fahrer, null Lappen. Ein Muster, das sogar Sherlock Holmes misstrauisch machen würde. Während normale Menschen Netflix-Serien in Staffeln schauen, liefert Ahlen hier die Staffel „Ohne Führerschein durch die Nacht“ – ein Drama zwischen Bürgerpflicht und Fahrschulverweigerung.
Die Polizei bleibt gelassen: Ermittlungsverfahren gegen alle drei, Weiterfahrt untersagt, Akte geschlossen – zumindest bis zur nächsten Vollmondnacht, wenn erneut irgendwo ein Motor aufheult und jemand denkt: „Wie schwer kann Autofahren schon sein?“
Ahlen hat wieder einmal bewiesen: Hier schläft man nicht – man fährt. Und wenn man keinen Führerschein hat, dann immerhin eine gute Geschichte.