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Ahlen wählt – Demokratie mit Formular und Öffnungszeiten

Am Montag, dem 18. August, ist es endlich so weit: Die Demokratie zieht ins Rathaus ein. Genauer gesagt in den ehrwürdigen Saal II – dort öffnet das Wahlbüro seine Türen. Ab dann können alle, die sich für besonders pflichtbewusst oder einfach für besonders misstrauisch gegenüber der Post halten, ihre Briefwahlunterlagen persönlich abholen und gleich vor Ort ein Kreuz machen. Fast wie Drive-in – nur ohne Cola-Menü.

39.557 Chancen, die Welt zu retten – oder zumindest Ahlen

Insgesamt 39.557 Stimmberechtigte dürfen darüber entscheiden, wer als Bürgermeister die Schlüssel zum Stadthaus bekommt und wer als Landrat oder Landrätin den Kreis Warendorf so souverän steuert wie ein Bobbycar. Dazu kommen Stadtrat, Kreistag und – weil es ohne Bonuslevel langweilig wäre – auch noch der Integrationsrat. Für den sind immerhin 15.494 Personen mit Migrationshintergrund wahlberechtigt. Ahlen: die Stadt, in der Demokratie in Schichten stattfindet.

OLIWA – die Olive der Bürokratie

Wer nicht sofort losrennen will, kann schon jetzt Briefwahl beantragen. Dafür gibt es das Wahlportal OLIWA – der Name klingt wie eine griechische Vorspeise, ist aber ein streng deutsches Formularsystem. Erreichbar ist es bis zum Dienstag vor der Wahl, 9. September, 8 Uhr. Wer zu spät klickt, muss eine E-Mail schreiben. Die muss dann Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Adresse und Unterschrift enthalten – also praktisch alles außer den Namen des ersten Haustiers.

Wahlbezirk 14 – die Soap Opera der Demokratie

Drama, Baby: Im Wahlbezirk 14 (Fritz-Winter-Gesamtschule, rechter Eingang) hat ein Kandidat vorzeitig das politische Parkett verlassen. Deshalb muss neu nominiert werden. Der Wahlausschuss entscheidet am 21. August, und erst danach können die Stimmzettel gedruckt werden. Bis dahin heißt es für alle Stimmberechtigten dort: bitte Geduld. Demokratie braucht Zeit – und offenbar einen Laserdrucker.

Wahlbenachrichtigungen wie Überraschungspost

Ab dem 19. August trudeln die Wahlbenachrichtigungen in den Haushalten ein. Mal gemeinsam, mal zeitversetzt, je nachdem, wie gut der Postbote geschlafen hat. Wer bis zum 26. August nichts im Briefkasten hat, sollte dringend beim Wahlamt anrufen. Dort wird man freundlich darauf hingewiesen, dass man sich die Benachrichtigung auch abholen könnte – schließlich gibt es Öffnungszeiten genug.

Die große Stichwahl-Lotterie

Drei Bürgermeisterkandidaten – da liegt die Wahrscheinlichkeit einer Stichwahl irgendwo zwischen „ziemlich sicher“ und „definitiv“. Wer also seine Wahlbenachrichtigung gleich wegwirft, darf Ende September im Altpapier wühlen. Der mögliche Zusatztermin am 28. September gilt als Ahlener Bonus-Runde: Demokratie, jetzt auch mit Verlängerung.

Wahlhelfer – Helden im Halbtagsdienst

Das Wahlamt freut sich über viele Freiwillige, die sich mutig zwischen Urne und Kugelschreiber stellen. Trotzdem sucht die Stadt noch Ersatzkräfte, falls jemand kurzfristig grippebedingt ausfällt oder beim Zählen von Zweitstimmen in die Knie geht. Bewerbungen bitte per E-Mail an – Überraschung – wahlen@stadt.ahlen.de.

Öffnungszeiten regeln alles

Das Briefwahlbüro ist ab dem 18. August geöffnet, und die Öffnungszeiten sind so präzise abgestimmt, dass man fast meint, es handle sich um einen Test der deutschen Pünktlichkeits-DNA. Wer Demokratie will, muss sich also an Montagen, Donnerstagen und einem ganz speziellen Freitag seinen Weg ins Rathaus freischaufeln.

Kurz gesagt: Ahlen wählt. Mit Formular, OLIWA, Öffnungszeiten – und vielleicht mit dem diffusen Gefühl, dass das alles weniger kompliziert wäre, wenn man einfach per WhatsApp ein Emoji schicken dürfte.