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Bombenentschärfung im Westfalenpark – Dortmund zündet wieder Atmosphäre!

Dortmund hat’s mal wieder geschafft: Eine Bombe, 250 Kilogramm schwer, made in Britain, Jahrzehnte gereift im Ruhrpottboden – der letzte echte Exporterfolg des Zweiten Weltkriegs – wurde heute am Westfalenpark gefunden. Eine Blindgängerin, elegant, traditionsbewusst und offenbar mit einem Faible für Grünanlagen.

Bombenentschärfung im Westfalenpark – Dortmund zündet wieder Atmosphäre!

Die Stadt reagierte professionell, wie immer, wenn unter der Erde plötzlich Geschichte hustet: „Evakuieren Sie bitte das Gebiet in einem Radius von 250 Metern!“ – also praktisch alles zwischen Krokuswiese und Currywurststand. Ab 16:45 Uhr heißt es: raus aus der Komfortzone, rein in den Bombenmodus.

Die Briten kommen – wieder, aber friedlich

Man kann sagen, die englische Luftwaffe hat damals wirklich nachhaltig gearbeitet. Achtzig Jahre später liefert sie immer noch Überraschungen frei Haus. Während andere Nationen über Recycling und Kreislaufwirtschaft reden, zeigt Dortmund, wie man Kriegsaltlasten wirklich nachhaltig verwertet: durch regelmäßige Live-Events mit Pyrotechnikpotenzial.

Der Westfalenpark, sonst bekannt für Enten, Picknickdecken und leicht überteuerte Waffeln, ist jetzt wieder Bühne für das schönste Drama, das eine Stadtverwaltung zu bieten hat: den Kampfmittelbeseitigungsdienst – jene stillen Helden in blauen Overalls, die den Feierabend von Hunderten verschieben, nur um der Bombe höflich zu sagen: „Jetzt aber wirklich Schluss mit dem Zündeln.“

Evakuieren mit Stil

Ab 16:45 Uhr also Ausnahmezustand: Omas, Jogger, Kinderwagen und Büroarbeiter – alle raus. Dortmunds Feuerwehr wird zur Umzugsfirma wider Willen. Manche nehmen die Situation sportlich: „Endlich mal ein Grund, den Garten zu verlassen.“ Andere stehen ratlos da und fragen sich, ob sie ihre Zimmerpflanzen mitnehmen sollen.

Im Radio laufen Durchsagen, die klingen wie aus einem absurd-komischen Katastrophenfilm: „Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder, bitte verlassen Sie das Gebiet rund um den Westfalenpark. Denken Sie an Medikamente, Haustiere und Ihre gute Laune.“

Das Ordnungsamt nickt streng, während Anwohner in Flipflops versuchen, ihre Katzen in Transportboxen zu stopfen. Auf den Straßen entsteht eine seltsame Mischung aus Verkehrschaos, Nachbarschaftsbegegnung und kollektiver Nostalgie: „Ach, guck mal, das letzte Mal war das doch auch 2018, oder?“

Der Nervenkitzel vom Amt

Der Kampfmittelräumdienst rückt derweil mit einer stoischen Ruhe an, die irgendwo zwischen „Yoga-Level Zen“ und „Ich hab schon Schlimmeres gesehen“ liegt. Die Profis wissen: 250 Kilogramm Blindgänger – das ist keine Spielzeugrakete, aber auch kein Weltuntergang. Routine in Dortmund, quasi eine Pflichtveranstaltung im Veranstaltungskalender zwischen Cityfest und Lichtermarkt.

Während die Stadtverwaltung twittert („Bitte bleiben Sie ruhig und folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte“) und Influencer bereits die ersten Selfies mit #Bombenstimmung posten, bereiten die Spezialisten den Entschärfungsakt des Tages vor.

Wenn’s klick macht, atmet die Stadt auf

Wenn alles gut läuft – und das tut es in Dortmund traditionell – ist die Bombe gegen Abend entschärft. Dann applaudiert man höflich, die Anwohner dürfen zurück in ihre Wohnungen, und der Westfalenpark bekommt einen neuen Eintrag in seine lange Chronik zwischen Rosenfest und Riesenrad: „Heute: Britische Altlast erfolgreich entschärft – Eintritt frei, Spannung inklusive.“


In Dortmund hat man’s eben im Blut – oder besser: im Boden. Zwischen Bier, Borussia und Blindgängern bleibt’s einfach aufregend. Und wer sagt, Geschichte sei langweilig, war noch nie an einem Dortmunder Evakuierungstag.