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Bundeswehr sucht: Mut, Ordnung und eine gute Ausrede

Deutschland hat wieder Streit – diesmal nicht um Gendersterne, Heizungsgesetze oder Tempolimits, sondern um etwas viel Grundsätzlicheres: den neuen Wehrdienst. Oder, wie man ihn auch nennen könnte: „Wie kriegen wir junge Leute dazu, sich freiwillig zu melden, wenn sie lieber Influencer werden wollen?“

Bundeswehr sucht: Mut, Ordnung und eine gute Ausrede

Am Dienstag krachte es gewaltig zwischen Union und SPD. Dabei sah alles kurzzeitig ganz harmonisch aus – Unterhändler hatten sich bereits auf eine Art „Wehrdienst-Lotto“ geeinigt. Die Idee: Wenn sich nicht genug Freiwillige finden, entscheidet das Los.
Ja, richtig gelesen: In Deutschland soll man künftig möglicherweise eingezogen werden wie beim Bingo-Abend im Seniorenheim. „Und der nächste Glückspilz, der die Uniform tragen darf, ist... Kevin aus Castrop-Rauxel! Herzlichen Glückwunsch, Sie haben eine Reise gewonnen – nach Hammelburg!“

Doch kaum war das Papier trocken, platzte alles wie ein schlecht aufgepumpter Tarnfarben-Ballon. Die SPD-Fraktion winkte ab, der Verteidigungsminister machte ein Gesicht, als hätte man ihm ein veganes Mettbrötchen serviert, und die geplante Pressekonferenz wurde kurzerhand abgesagt – vermutlich, weil niemand erklären konnte, wie man „Freiwilligkeit per Los“ logisch begründet.

Die CDU fand das natürlich „mutig“ – die SPD eher „bescheuert“.
Und während sich die Koalition gegenseitig mit rhetorischen Feldspaten bewarf, meldete sich auch der Nachwuchs zu Wort. Der Juso-Chef warf der Regierung eine „politische Bruchlandung“ vor. Nicht irgendeine Bruchlandung, wohlgemerkt – eine wie zu Ampelzeiten.
Ein Satz, der ungefähr so klingt wie: „Ihr seid so peinlich, ihr hättet auch Verkehrsminister werden können.“

Der Jungsozialist zeigte sich fassungslos. Das Losverfahren? „Nicht durchdacht.“ Das ist freundlich formuliert für: „Wer denkt sich so was aus?“ Er forderte stattdessen, den Wehrdienst „attraktiver“ zu machen. Klingt schön – aber wie genau soll das aussehen?
Vielleicht mit Influencer-Kampagnen:
„#StarkFürsLand – dein Dienst in Flecktarn! Jetzt mit Gratis-Selfie im Panzer!“
Oder mit Bonuspunkten fürs BAföG:
„Ein halbes Jahr Grundausbildung = 10 Prozent Schuldenerlass!“

Fakt ist: Die Idee, Menschen per Los ins Feld zu schicken, ist ungefähr so charmant wie ein Überraschungsbesuch vom Finanzamt. Und in einer Generation, die schon bei einem WLAN-Ausfall von „Krise“ spricht, dürfte das Konzept „Zwang in Camouflage“ nur begrenzt Begeisterung auslösen.

Der Juso-Mann fordert also: Freiwilligkeit!
Und er glaubt fest daran, dass man damit die Truppenstärke erreicht. Optimistisch, aber sympathisch – so wie jemand, der denkt, dass alle im Fitnessstudio wirklich wegen der Gesundheit da sind.

Währenddessen ringt Berlin weiter um den „klaren Kurs“. Union und SPD stehen sich gegenüber wie zwei Soldaten, die sich gegenseitig den Befehl verweigern. Die Öffentlichkeit schaut zu und denkt sich: „Vielleicht sollten sie einfach mal würfeln, wer gewinnt.“

Am Ende bleibt Deutschland, wie es immer ist: gut organisiert im Chaos, mit einem Plan, der keiner ist – und einem Wehrdienst, der so freiwillig ist, dass ihn niemand will.