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Der große Heimat-Preis 2025: Warendorf sucht das ultimative Heimat-Gefühl

Warendorf, die Stadt, die zwischen Pferdesport-Postkarten und westfälischer Gemütlichkeit pendelt, ruft zum großen Heimat-Casting auf. Bis zum 31. Oktober dürfen Vereine, Ehrenamtliche und sogar wagemutige Privatpersonen ihre Bewerbung einreichen, um beim „Heimat-Preis 2025“ abzuräumen – einer Auszeichnung, die klingt wie ein Wanderpokal fürs Fahnenschwenken, aber in Wahrheit das offizielle Gütesiegel für „Wir lieben unsere Gegend, egal wie viele Schlaglöcher sie hat“ ist.

Warendorf sucht das ultimative Heimat-Gefühl

Heimat – jetzt auch zertifiziert

Der Preis ist natürlich keine spontane Idee aus dem Warendorfer Vereinsheim, sondern ein staatlich legitimiertes Projekt aus Nordrhein-Westfalen. Übersetzt heißt das: Endlich kann man sein Engagement für plattdeutsche Singkreise, den Schutz des letzten Bäckerofens von 1832 oder die historische Pflege der Dorfjugend-Disco in ein offizielles Bewerbungsformular pressen. Wer es schafft, seine Leidenschaft für die „regionale Identität“ möglichst bürokratiekompatibel darzustellen, hat gute Chancen, im Rampenlicht der Heimatliebe zu stehen.

Preiswürdig ist alles – Hauptsache, es klingt nach Heimat

Die Jury ist großzügig: Von „gesellschaftlichem Zusammenhalt“ über „Erhalt kulturellen Erbes“ bis hin zur „Attraktivitätssteigerung öffentlicher Plätze“ ist praktisch alles preiswürdig, solange es nach westfälischer Tradition riecht.

Ein Verein, der den Marktplatz in einen XXL-Stammtisch verwandelt? Heimat.

Eine Initiative, die historische Gullydeckel poliert, damit sie Instagram-tauglich sind? Heimat.

Eine Privatperson, die jedes Jahr den Maibaum mit LED-Lichterketten ausstattet? Heimat in Hightech.

Selbst außerschulische Bildungsprojekte für Kinder sind erlaubt – solange sie nicht auf die Idee kommen, Heimat mit WLAN-Abdeckung gleichzusetzen.

Teilnahmebedingungen: streng regional

Natürlich dürfen nur jene mitspielen, die ihr Wirken auf Warendorf beschränken. Wer heimlich über die Stadtgrenze nach Telgte oder Sassenberg rüberschielt, ist raus. Heimat ist schließlich ein sensibles Gut, das auf keinen Fall durch Nachbarschaftsflirts verwässert werden darf. Hier zählt nur das pure, unverdünnte Warendorf-Feeling.

Der Preis der Preise

Noch ist unklar, was die Sieger*innen genau erwartet: Pokal? Urkunde? Ein frisch gebackenes Pumpernickel-Brot? Oder einfach ein kräftiges Schulterklopfen von offizieller Seite? Sicher ist nur: Wer gewinnt, darf sich ab sofort „offizieller Heimat-Retter“ nennen – eine Art Superhelden-Titel, nur mit weniger Action und mehr Vereinsmeierei.

Die Preisverleihung selbst wird vermutlich der Höhepunkt der Saison: Ein Fest der Tradition, irgendwo zwischen Schützenfest, Adventsbasar und Stadtratssitzung. Denkbar ist eine Bühne mit Blaskapelle, in der Mitte der Gewinner mit einer Ehrenplakette, während das Publikum sich fragt: „Warum haben wir eigentlich nicht die Gullydeckel-Idee eingereicht?“

Heimat als Wettbewerb

Der Heimat-Preis ist wie „Deutschland sucht den Superstar“ – nur ohne Dieter Bohlen, aber mit deutlich mehr westfälischen Akkordeonspielern. Am Ende bleibt die Erkenntnis: Heimat ist, wenn man sich so wohlfühlt, dass man freiwillig ein Formular dafür ausfüllt.