Der High-Tech-Coup von Hamm-Mitte
Die angebliche Bewohnerin wollte sich gleich zwei brandneue Smartphones sichern. Ein Schelm, wer denkt: „Na, wer heute noch Handys mopst, hat wohl Netflix zu oft auf ‘Haus des Geldes’ stehen lassen.“
Doch Achtung, hier tritt der wahre Held der Geschichte auf: der Paketbote. Normalerweise als stiller Alltagsengel bekannt, der es wagt, Klingeln zu drücken, während die ganze Stadt im Homeoffice schläft, zeigte er diesmal kriminalistische Instinkte wie ein Kommissar in Schlabberweste. Er sah die beige Steppjacke, hörte die Leggings rascheln und dachte sich: „Moment mal, irgendwas stimmt hier nicht!“ Statt die Kartons arglos zu überreichen, ging er der Sache nach. Ergebnis: Smartphones gesichert, Tat vereitelt, Ruhm gesichert.
Man stelle sich nur vor, was passiert wäre, wenn der Coup geglückt wäre: In Hamm hätte es plötzlich eine mysteriöse „Handy-Königin“ gegeben, die mit zwei Geräten gleichzeitig TikTok tanzt, WhatsApp-Sprachnachrichten in Stereo verschickt und per GPS gleich doppelt ihren Standort teilt. Der Marktplatz wäre nicht mehr derselbe.
Die Tatverdächtige selbst? Eine wandelnde Beschreibung aus dem Baukasten „Kriminalfall-Bingo“: 20 bis 30 Jahre alt, etwa 1,75 groß, Haare im Farbton „Mahagoni-Braun, frisch aus dem Drogeriemarkt“, dazu die klassische Umhängetasche im unauffälligen Schwarz. Man könnte fast meinen, sie habe ihren Auftritt direkt beim Casting für „Aktenzeichen XY“ geprobt.
Besonders bemerkenswert: die Methode. Anstatt die klassische „Nachbar-von-oben-links“-Ausrede zu nutzen, wurde einfach der Briefkasten mit einer improvisierten Namensetikette verziert. Ein Kunstgriff, der zeigt: Die deutsche Bürokratie ist so stark verinnerlicht, dass selbst Gauner glauben, mit einem ordentlichen Namensschild könne man alle Zweifel beseitigen.
Die Moral von der Geschicht’?
- Beige Steppjacken sind kein Tarnumhang.
- Paketboten sind die neuen Superhelden, nur ohne Cape, dafür mit Scanner.
- Und: Wenn Sie das nächste Mal einen fremden Namen auf Ihrem Briefkasten sehen – vielleicht steckt kein Umzugschaos dahinter, sondern ein Drehbuch für den nächsten satirischen Krimi in Hamm.
Am Ende bleibt das Bild einer verhinderten Smartphone-Queen, die jetzt vermutlich kopfschüttelnd auf einem alten Nokia Snake spielt – während der Paketbote innerlich die Fanfare der „Mission Impossible“-Titelmusik hört. Hamm, du hast mal wieder geliefert.