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Deutsche Bahn – Abenteuer zwischen Vandalismus, Betonpollern und Kreislaufproblemen

Willkommen im ICE-Krimi „Hannover-Lehrte-Magdeburg“. Hauptdarsteller: ein Stellwerk, ein Schaltkasten, ein besoffener Autofahrer und 900 unfreiwillige Statisten in einem liegengebliebenen Zug. Es ist mal wieder eine dieser Geschichten, bei der man nicht weiß: Ist das noch Realität oder schon Satire?

Deutsche Bahn – Abenteuer zwischen Vandalismus, Betonpollern und Kreislaufproblemen

Akt I: Der Schaltkasten brennt

Am Freitagabend beschloss ein unscheinbarer Schaltkasten in Lehrte, sich selbst zu flambieren. Ob als stiller Protest gegen den Klimawandel oder aus reiner Langeweile – unklar. Die Bahn nennt es „Vandalismus“. Die Bundespolizei ermittelt, und Experten schrauben das verkohlte Gerät ab, um es in aller Ruhe im Labor zu beäugen. Bis dahin bleibt das halbe Schienennetz im Ausnahmezustand.

ICEs und ICs zwischen Hannover und Berlin schleichen seither mit 25 Minuten Verspätung dahin. Man könnte auch sagen: Das ist gar keine Störung, das ist schlicht die Standardfahrzeit. Manche Züge fallen ganz aus, was immerhin ehrlicher ist. Denn nichts ist konsequenter als ein Zug, der gar nicht fährt.

Akt II: Die Regionalbahn-Rhapsodie

Auch die Regionalzüge wollten nicht abseits stehen. RE60, RE30, S4 – alle mischen mit. Ersatzbusse tuckern durch die Lande, beladen mit Menschen, die gerade gelernt haben, dass „Ersatzverkehr“ eine Umschreibung für „Warteschlange im Regen“ ist.

Die gute Nachricht: Die S-Bahn fährt wieder in Hannover. Die schlechte Nachricht: Niemand traut sich mehr, einzusteigen. Zu groß die Angst, dass gleich der nächste Schaltkasten spontan in Flammen aufgeht.

Akt III: Der Poller fliegt

Als wäre das Chaos nicht genug, folgte am Samstag die Zugabe: Ein betrunkener Autofahrer in Hannover-Kleefeld rammte einen Betonpoller, schleuderte ihn wie einen olympischen Diskuswurf von der Brücke – und traf ausgerechnet die Oberleitung der ICE-Strecke. Ergebnis: Ein vollbesetzter Zug mit 900 Fahrgästen blieb liegen. 900 Menschen, mitten im Nirgendwo, auf offener Strecke.

Zunächst gab es keine Verletzten. Dann aber: medizinische Notfälle. Kreislaufprobleme, Dehydrierung, Panikattacken – kurzum: der Albtraum jedes Bordbistros. Besonders pikant: Unter den Passagieren befanden sich 400 Fußballfans. Man stelle sich die Stimmung vor: keine Getränke, kein Bier, kein Ausstieg – nur das monotone Surren einer kaputten Oberleitung.

Die Rettung? Eine Diesellok schleppte den havarierten ICE ab. Klingt nach Hightech-Rettungsmission, war aber eher wie: Opa holt die Schubkarre, weil das Auto nicht mehr anspringt.

Akt IV: Die Bahn informiert

Natürlich läuft die PR-Maschine. Auf der Website heißt es sachlich: „Aufgrund von Vandalismusschäden kommt es zu Einschränkungen.“ Übersetzt: „Wir wissen auch nicht, was los ist, aber bitte regen Sie sich nicht auf, sonst verdampfen wir im Bahnvorstand.“

Die Deutsche Bahn bleibt das einzige Unternehmen der Welt, das gleichzeitig von Vandalismus, Alkohol und Schwerkraft lahmgelegt werden kann. Wer mitfährt, erlebt Abenteuer, die kein Freizeitpark bieten kann: Feuer, Poller, Ersatzverkehr und Kreislaufkollaps – alles im Preis inbegriffen.

Oder wie ein Fahrgast es formulieren würde: „Ich wollte eigentlich nur nach Berlin. Stattdessen bekam ich eine kostenlose Survival-Experience. Danke, Bahn!“