Deutschland – das neue Silicon Valley mit Stempelpflicht
Laut einer Studie finden 40 Prozent der Gründer Deutschland inzwischen „attraktiver“. Das klingt gut – bis man merkt, dass „attraktiver“ hier ungefähr so gemeint ist wie: „Nicht schön, aber selten.“
Bürokratie – Deutschlands erfolgreichstes Exporthemmnis
In Deutschland gilt: Wer gründet, braucht Mut, Geduld und eine gute Beziehung zu einem Drucker. Bevor hier ein Startup das Licht der Welt erblickt, muss es sich durch 17 Formulare, 8 Ämter und mindestens eine Excel-Tabelle kämpfen. Während Amerikaner mit Hoodie und Haselmilch-Latte eine App schreiben, die Millionen einspielt, sitzt der deutsche Gründer noch beim Notar und unterschreibt das Formular zur „Eintragung in das Handelsregister für innovative Zwecke mit potenzieller Umweltrelevanz (Anlage 4a)“.
Und wehe, die Unterschrift weicht minimal vom Personalausweis ab – dann gibt’s Nachschulung. Digitalisierung? Fehlanzeige. In Deutschland ist das Faxgerät noch immer der heilige Gral der Datenübertragung. Und das WLAN im Gründerzentrum funktioniert nur, wenn niemand gleichzeitig den Toaster benutzt.
Investoren gesucht – bitte in Druckschrift
Beim Risikokapital liegt Deutschland auf Platz 18 weltweit. Hinter Frankreich. Ja, Frankreich! Das Land, das bei jedem Regierungswechsel aus Prinzip erst mal streikt. Deutsche Gründer dagegen suchen Investoren wie Archäologen nach einem Dino-Knochen: selten, teuer und am Ende muss man’s selbst ausgraben.
Statt Millionenfinanzierung gibt’s hierzulande höchstens 10.000 Euro von der Sparkasse, sofern der Businessplan in dreifacher Ausfertigung vorliegt und die Eltern mitbürgen. Wer dann noch wagt, ein bisschen Disruption zu fordern, bekommt vom Banker den Ratschlag: „Jungchen, machen Sie lieber was mit Solaranlagen.“
Die große Ironie: Chaos macht sexy
Die USA taumeln, Deutschland triumphiert – zumindest relativ gesehen. Während drüben Präsidenten mit Strafzöllen um sich werfen, weiß der deutsche Gründer wenigstens, dass seine größte Bedrohung die Öffnungszeiten des Bürgeramts sind.
Deutschland ist im globalen Vergleich wie dieser langweilige, aber zuverlässige Datingpartner: nicht aufregend, aber er ruft zurück. Pünktlich. Und mit Quittung.
Digital souverän? Digital servil!
Acht von zehn Gründern halten Deutschland digital für einen Witz. Und sie haben recht. Während in Kalifornien Chatbots Häuser verkaufen und KI-Modelle Gedichte schreiben, diskutiert Berlin noch, ob man Faxgeräte verschlüsseln kann.
„Digitale Souveränität“ bedeutet hier: Wir versuchen, europäische Software zu nutzen, bis sie abstürzt – und wechseln dann doch wieder zu Microsoft.
Startups für den Krieg – Fortschritt mit Fallschirm
Am meisten Geld fließt derzeit in Verteidigungs-Startups. Über 800 Millionen Euro in acht Monaten – doppelt so viel wie im Vorjahr! Deutschland investiert jetzt lieber in Drohnen als in Datenbanken. Nachhaltige Ideen? Eher nicht. Gründer, die noch an „grüne Apps“ glauben, sitzen inzwischen auf ihren Businessplänen wie auf einer abgelaufenen Currywurst.
Deutschland, das Startland der Herzen (und Formulare)
Ja, Deutschland ist derzeit „attraktiver“ – aber nur, weil die USA sich benehmen wie ein überdrehter Tech-Clown auf Red Bull. Wer hier gründet, hat die Wahl zwischen Papierbergen und PowerPoint-Träumen.
Doch eines steht fest: Wenn Deutschland wirklich das neue Silicon Valley werden will, braucht es weniger Stempel, weniger Sicherheitskopien und ein bisschen mehr Wagemut.
Bis dahin bleibt das Land, was es immer war: die Bastelstube der Welt – wo großartige Ideen geboren werden, um dann in Kalifornien erwachsen zu werden.