Feuer frei für den Käfer – Wenn Hygiene auf Pyrotechnik trifft
Ein junger Mann, 20 Jahre alt, steht eines Abends vor seiner Kommode. Auf der Kommode: ein Käfer. Groß, schwarz, vermutlich harmlos – aber für ihn offenbar das personifizierte Böse.
Er hätte das Tier einfach hinausbefördern können, zum Beispiel mit einem Glas, einem Taschentuch oder einem Funken Restverstand. Doch nein – es siegte der Instinkt des Jägers. Der Krieger. Der Mann, der glaubt, Naturgesetze mit Haarspray und Feuerzeug in die Knie zwingen zu können.
Und so griff er zu Deo und Flamme. Zwei Dinge, die laut jeder Chemielehrerin niemals zusammengehören, laut Internet aber immer „cool aussehen“. Er drückt ab, zündet an – und siehe da: aus der harmlosen Insektenbekämpfung wird binnen Sekunden ein flammender Racheakt an der Kommode.
Der Käfer – 1, die Logik – 0
Die Kommode steht in Flammen. Der Käfer ist wahrscheinlich längst verdampft oder hat sich totgelacht. Unser Feuerteufel aber? Der denkt: „Wird schon nicht so schlimm sein.“
Und geht – natürlich – erstmal duschen. Schließlich riecht man ja jetzt nach Sieg.
Unter der Dusche dann der Schock: Rauch. Schwarzer, dichter Rauch. Der Duft von verbranntem Holz und männlicher Fehleinschätzung zieht durchs Bad.
Unser Held rennt los, bewaffnet mit einer Gießkanne, vermutlich das erste Mal in seinem Leben, dass er sie benutzt. Er kippt, schüttet, spritzt – aber das Feuer denkt sich: „Nice try, Bro.“
Zum Glück eilen bald echte Profis herbei: die Feuerwehr. Sie löschen, was von der Kommode übrig ist – und vermutlich auch die letzten Reste seines Selbstbewusstseins.
Ein Lehrstück in Sachen Logik und Lunte
Die Moral von der Geschicht’:
Wenn du einen Käfer siehst, zünde nicht gleich dein Zimmer an.
Wenn du schon ein Feuerzeug in der Hand hast, benutze es, um Kerzen anzuzünden – oder höchstens dein Verantwortungsbewusstsein.
Denn wer glaubt, dass man Insekten mit Flammenwerfer-Ästhetik bekämpft, sollte vielleicht künftig nicht mehr allein wohnen. Oder wenigstens nur noch in Räumen ohne brennbare Möbel.
Nachspiel: Käfer überlebt vermutlich
Die gute Nachricht: Der Käfer hatte laut Augenzeugen vermutlich längst das Weite gesucht, bevor der Feuerball explodierte. Er lebt nun irgendwo in der Nachbarschaft, vielleicht in einem stillen Waldstück – und erzählt dort den anderen Krabbeltieren von jenem Abend, an dem ein Mensch versuchte, Gott zu spielen und stattdessen nur die Kommode grillte.
Manche Geschichten sind einfach zu schön, um wahr zu sein.
Diese hier leider nicht.