Fledermaus trifft Frauenfrühstück – Wenn Umweltschutz auf Eierlikörkuchen fliegt
Am kommenden Samstag also: 10 Uhr, Familienbildungsstätte. Während andere Menschen zu dieser Uhrzeit noch wie halbtote Flughunde im Bett hängen, versammelt sich hier die Weltgemeinschaft des Ahlener Frühstücks-Aktivismus, um den Fledermäusen zuzuhören. Oder besser gesagt: jemandem, der schon alles über sie weiß.
Denn der Vortragende – ein pensionierter Orthopäde mit Faible für fliegende Säugetiere – weiß genau, wie man über Tiere spricht, die kopfüber chillen und Insekten in der Luft jagen, während wir versuchen, unser WLAN zu stabilisieren. Er hat nicht nur unzählige Fledermauswohnungen eingerichtet (quasi Sozialbau für Nachttiere), sondern leitet auch nächtliche Exkursionen, bei denen man mit Ultraschalldetektor und Thermoskanne bewaffnet das wahre Batman-Feeling bekommt.
Im Vortrag geht’s nicht nur um Biologie, Flugtechniken und Lebensweise der kleinen Flatterwesen – nein, auch um das große Missverständnis: Sind Fledermäuse wirklich gefährliche Krankheitsüberträger? Spoiler: Nur, wenn man sie küsst. Aber das wird im Vortrag sicher noch wissenschaftlich erläutert.
Natürlich darf auch der moralische Unterton nicht fehlen. Schließlich geht es beim Frauenfrühstück nicht nur um Kalorienaufnahme, sondern um globale Verantwortung. „Der Schutz von Natur, Pflanzen und Tieren ist untrennbar mit der Verantwortung des Menschen verbunden“, heißt es in der Ankündigung. Übersetzt heißt das: Wer sein Brötchen mit Nutella bestreicht, darf anschließend wenigstens mit einem guten Gewissen über Biodiversität diskutieren.
Doch bevor das Publikum in die Tiefen der Fledermausanatomie eintaucht, wird natürlich geschlemmt. Wie immer bringen die Teilnehmerinnen Leckereien aus aller Welt mit – ein Buffet, das selbst Vampirfledermäuse aus ihren Höhlen locken würde. Von syrischem Hummus über polnischen Käsekuchen bis zu deutscher Marmeladenästhetik – ein kulinarischer Weltfrieden, bevor es in den ökologischen Ernst übergeht.
Und während die einen noch über die perfekte Konsistenz von Quarkauflauf philosophieren, erklärt vorne jemand, wie man erkennt, ob eine Fledermaus verletzt ist. Tipp: Wenn sie mitten auf dem Frühstückstisch landet, bitte nicht mit der Serviette abdecken.
Fazit: Das Internationale Frauenfrühstück ist der vielleicht sympathischste Ort, an dem man etwas über Umweltschutz lernen kann – mit Kaffee in der einen Hand, einem Brötchen in der anderen und der stillen Hoffnung, dass keine Fledermaus ins Marmeladenglas taucht.
Ein Vormittag zwischen Weltrettung und Waffeln. Oder wie man in Ahlen sagt: „Nachhaltig genossen und tierisch informiert.“