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Gesund, sozial, digital – der Kreis packt alles auf einmal an!

Wenn im großen Ausschusszimmer des Kreishauses die Stühle knarzen und die Mikrofone knistern, dann weiß der Kreis: Am Donnerstag, 25.09.2025, ist wieder Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit. Ein Gremium, das so klingt, als würden hier die Grundfesten des Wohlstands neu gemischt – und genau das geschieht, nur mit mehr PowerPoint und weniger Popcorn.

Gesund, sozial, digital – der Kreis packt alles auf einmal an!

Fragestunde: Bürger fragen, Verwaltung antwortet (oder so ähnlich)

Traditionell beginnt die Sitzung mit der Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner. Hier dürfen die Bürgerinnen und Bürger einmal tief durchatmen, bevor sie ihre Lebensfragen an die Verwaltung stellen:
Warum ist der Radweg vor meiner Haustür schmaler als mein Toaster?
Wann gibt es endlich glutenfreie Kaffeefilter im Kreishaus?
Antworten sind garantiert – allerdings nicht unbedingt auf die gestellte Frage.

Verwaltung berichtet: Die große Stunde der Papierstapel

Im zweiten Tagesordnungspunkt trägt die Verwaltung vor. Für Außenstehende sieht das aus wie ein Zaubertrick: Ein Aktenordner wird geöffnet, und heraus purzeln Zahlen, Berichte und Tabellen, die niemand ohne Espresso verdauen kann. Die Ausschussmitglieder nicken ernst, was ungefähr heißt: „Wir verstehen jedes dritte Wort, aber wir wirken professionell.“

Spurensicherung anonym, aber nicht unbemerkt

Dann wird es ernst – Thema: Anonyme Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt.
Ein wichtiges Projekt, das eigentlich keinen Spott verträgt. Aber selbst hier zeigt sich die typisch deutsche Lösungskompetenz: Man gründet ein Netzwerk. Wer glaubt, dass Spurensicherung durch DNA und Mikroskop funktioniert, irrt – die wahre Kraft steckt in Arbeitskreisen, Kooperationsverträgen und Abkürzungen wie „ASS“. Die Ironie: ASS war früher mal eine Kopfschmerztablette. Jetzt hilft es gegen andere Schmerzen, wenn auch auf einem völlig anderen Feld.

Haus- und Fachärzte: Die letzten Mohikaner mit Stethoskop

Der nächste Tagesordnungspunkt: Bericht über die haus- und fachärztliche Versorgungssituation.
Hier wird es spannend: Fast die Hälfte der Hausärzte ist bereits über 60. Manche stehen noch im Behandlungszimmer, andere gedanklich schon im Schrebergarten. Das Problem: Junge Ärzte sind Mangelware. Kein Wunder – wer will heute noch 60 Stunden pro Woche arbeiten, wenn man stattdessen Influencer für Nahrungsergänzungsmittel werden kann?

Die Präsentation der Kassenärztlichen Vereinigung klingt nüchtern: Versorgungsgrad, Bedarfsplanungsrichtlinie, Vollzeitäquivalente. In Wahrheit heißt das: In Ahlen sucht man Hausärzte wie früher Panini-Bilder. Und in Warendorf selbst? Da ist man überversorgt – vermutlich, weil die Ärztinnen und Ärzte nicht wegziehen wollten, solange es noch die guten Brötchen beim Bäcker gibt.

Pflegekosten: Wenn das Portemonnaie Pflegefall wird

Die nächste Folie im Sitzungsmarathon trägt die Überschrift: Kostenentwicklung in der Pflege.
Kurz gesagt: Es wird teurer. Löhne steigen, Personal wird mehr gefordert, die Pflegeheime wollen auch nicht von Luft und Liebe leben. Ergebnis: Pflegebedürftige zahlen mehr, Angehörige zahlen mit, und am Ende zahlt auch der Kreis.

Besonders beliebt ist hier der Vergleich zwischen Bundesländern: In Bremen ist es am teuersten, direkt gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Der Kreis Warendorf liegt „erfreulicherweise“ unter dem Durchschnitt von Westfalen-Lippe. Satirisch übersetzt: „Es ist teuer, aber freuen Sie sich, woanders ist es noch schlimmer.“

KI für Seniorinnen und Senioren: Alexa erklärt das Faxgerät

Höhepunkt des Vormittags: Antrag „KI-Kompetenz im Alter stärken“.
Hier wird Zukunft gemacht. Der Kreis will älteren Menschen die Chancen der Digitalisierung nahebringen. Konkret: Künstliche Intelligenz soll den Lebensabend versüßen.

Geplant sind Schulungen „KI im Alltag“, Kompetenzzentren 60+, generationenübergreifende Lernprojekte („Jung erklärt Alt“) und sogar Partnerschaften mit Technologieanbietern. Mit anderen Worten: Die Oma lernt ChatGPT, und der Enkel freut sich, wenn die KI beim Kreuzworträtsel hilft.

Natürlich darf auch die Angst nicht fehlen: KI sei „das Beste oder das Schlimmste, was der Menschheit passieren kann“. Genau richtig also, um es Senioren beizubringen, die schon beim Online-Banking Herzrasen bekommen. Aber immerhin: Wer mit 80 Jahren den Staubsaugerroboter „Horst“ eigenständig programmiert, ist definitiv fit für die Zukunft.

Nichtöffentlicher Teil: Geheimnisse hinter verschlossenen Türen

Nach so viel Öffentlichkeit folgt der vertrauliche Teil – ein bisschen wie bei Netflix: Das Beste kommt, aber keiner darf zuschauen. Themen sind u. a. Änderungsverträge mit Ärztenetzen, Nebenabreden mit Trägerverbünden und Vereinbarungen mit der Verbraucherzentrale. Außenstehende dürfen sich das vorstellen wie ein geheimes Rezept: Zutaten bekannt, Zubereitung unklar.

Zwischen Ordnerbergen und Zukunftsvisionen

Was bleibt nach dieser Sitzung?

  • Ein beruhigendes Gefühl, dass Netzwerke gegen Gewalt gestärkt werden.
  • Ein beunruhigendes Gefühl, dass Hausärzte bald Mangelware wie Briefmarken sind.
  • Ein Loch im Portemonnaie, wenn man Pflegekosten hört.
  • Und ein Funken Hoffnung, dass die digitale Zukunft sogar im Seniorenheim klingelt – vielleicht bald per holografischem Enkelbesuch.

So oder so: Der Ausschuss für Soziales und Gesundheit hat gezeigt, dass er alles im Blick hat – vom kleinsten Aktenordner bis zur größten KI-Vision. Satirisch gesprochen: Wer hier zuhört, wird entweder sehr gesund, sehr sozial oder sehr verwirrt.