Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer

Greatness made in Germany – oder: Wie man 600 Millionen verdampfen lässt

Deutschland hat’s mal wieder geschafft: Während andere Länder Raumschiffe ins All schießen, schießt Deutschland das Geld in die Luft. 600 Millionen Euro. Weg. Puff. Verflogen. Und nein, das war kein Hackerangriff, keine Hollywood-Intrige, keine Klimakatastrophe – das war einfach ganz normale deutsche Wirtschaftspolitik. Willkommen bei Northvolt, dem teuersten Luftschloss nördlich der Elbe.

Wie man 600 Millionen verdampfen lässt

600 Millionen Gründe, warum der Steuerzahler nervös zuckt

Man stelle sich das mal vor: Schleswig-Holstein – bekannt für Windräder, Wattwürmer und Wetterwarnungen – wollte zur neuen Hightech-Zentrale Europas werden. „Batterien für die Welt!“ lautete der Plan. Und die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, dachte sich wohl: „Na klar, wir bauen das mit!“ – 600 Millionen Euro an Steuergeldern als Wandelanleihe, abgesegnet zwischen zwei PowerPoint-Folien und einem Kaffee mit Hafermilch.

Das Ergebnis? Nichts. Also wirklich: nichts. Kein Werk, keine Zelle, keine Batterie – nur ein Loch in der Staatskasse, das so groß ist, dass selbst Elon Musk darin seine Satelliten parken könnte.

Euphorie statt Excel – das Erfolgsrezept deutscher Zukunftsinvestitionen

Der Bundesrechnungshof hat inzwischen festgestellt: Die Entscheidung basierte auf „unsicheren Daten“. Übersetzt heißt das: Man hat’s halt einfach geraten. Vielleicht war der Businessplan auf einer Serviette, vielleicht stand drauf: „Wird schon klappen“. Hauptsache, es klang innovativ.

Und in Deutschland reicht das völlig. Wenn irgendwo das Wort „Zukunft“ fällt, sind alle so geblendet, dass niemand mehr nachrechnet. Da reicht ein schön klingender Projektname, ein grünes Logo und ein Versprechen auf „Nachhaltigkeit“, um die Staatskassen zu öffnen wie eine Dosenpfandmaschine.

Schleswig-Holstein: Watt watt watt?!

Natürlich wollte man im Norden Geschichte schreiben. Nun ja – das hat man geschafft. Nur halt als Tragödie. Statt Batterien gibt’s jetzt Schlagzeilen. Statt Wirtschaftswunder: Wirtschaftswunderkerze – einmal kurz geflackert, dann abgebrannt.

Schleswig-Holstein, das Land, in dem sich sonst Rentner und Zugvögel gute Nacht sagen, wollte plötzlich Tesla Konkurrenz machen. Statt Windstrom kam allerdings nur heiße Luft raus. Und die Politiker stehen nun in der Pressekonferenz, lächeln gequält und sagen: „Wir wollten Arbeitsplätze schaffen.“ Ja, wunderbar – wahrscheinlich bei Insolvenzkanzleien.

Was man mit 600 Millionen hätte machen können

Zur Einordnung: 600 Millionen Euro sind…
– 1,2 Milliarden Kugeln Eis (in Deutschland, nicht in St. Tropez).
– 600 Millionen Döner, ohne Soße, aber mit Quittung.
– Oder ein Drittel eines Berliner Flughafens – und der funktioniert sogar manchmal!

Aber nein, das Geld ist weg. Statt Schokolade für alle gibt’s wieder nur kalten Bürokratiekaffee und eine Mahnung vom Bund der Steuerzahler.

Schwarzbuch? Eher Lachbuch.

Natürlich landet die Posse jetzt im legendären „Schwarzbuch“. Man hätte es auch „Deutsches Handbuch der Selbstsabotage“ nennen können. Es reiht sich ein zwischen Flughäfen, Digitalprojekten und Funklöchern. Immerhin: Die Tradition des Scheiterns bleibt in deutschen Händen.

Wer ist schuld? Natürlich niemand.

Der Bund sagt: „Das Land ist schuld.“
Das Land sagt: „Der Bund ist schuld.“
Und der Steuerzahler? Der zuckt mit den Schultern, zahlt brav weiter und flüstert leise: „Vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal.“

Made in Germany – burned in Germany

Deutschland kann so vieles: Bier, Brot, Bürokratie. Aber Geld anlegen? Das bleibt unser ungelöstes Rätsel. 600 Millionen Euro für ein Phantomprojekt – das ist keine Wirtschaft, das ist Hochkomik mit Kassenbon.

Und so bleibt nur ein Toast auf die Nation, die Innovation buchstabiert wie „Investition ohne Rückgaberecht“.

Prost, Deutschland. Auf dein einzigartiges Talent, Wirtschaftsgeschichte zu schreiben – in der Rubrik „Satire in Echtzeit“.