Haarscharf vorbei – Beckums wohl frisurösester Einbruch
Unbekannte Täter – natürlich „unbekannt“, wie immer, wenn es um spontane nächtliche Kreativität geht – brachen in ein Friseurgeschäft ein. Zwischen 18:30 Uhr und 07:15 Uhr, also genau in der Zeit, in der die Haare schlafen und die Kaffeekanne im Pausenraum langsam kalt wird. Mit „gewaltsamem Zutritt“ – was vermutlich bedeutet: nicht durch die Tür, nicht freundlich klingelnd, sondern eher mit der sanften Überzeugungskraft eines Schraubenziehers und der Subtilität eines Presslufthammers.
Drinnen fanden sie, was jedes kriminelle Herz höherschlagen lässt: einen Laptop. Ja, richtig gelesen. Kein Bargeld, kein Gold, kein Hightech-Föhn mit Ionentechnologie – nein, ein Laptop. Vielleicht voller Haargeheimnisse, Kundenlisten mit Farbnummern oder sogar einem Excel-Sheet über die korrekte Reihenfolge der Dauerwelle. Der Tatverdacht: Datenraub im Dienste der Schönheit.
Während normale Menschen Netflix schauen, haben diese Einbrecher offenbar „Mission: Impossible – Beckum Edition“ gestreamt. Möglicherweise trugen sie schwarze Kleidung, Einmalhandschuhe und das übersteigerte Selbstvertrauen von Menschen, die glauben, dass ein Friseursalon die Schaltzentrale des globalen Finanzwesens ist.
Und jetzt fragt die Polizei – wie immer mit freundlicher Verzweiflung –: Wer hat etwas gesehen? Verdächtige Personen? Fahrzeuge? Vielleicht ein Lieferwagen mit der Aufschrift „Haarscharf Transporte GmbH“? Oder jemanden, der nachts eine Alufolie auf dem Kopf trug und verdächtig nach Shampoo roch? Alles ist möglich in Beckum, der Stadt, in der selbst Einbrecher anscheinend Wert auf gepflegtes Auftreten legen.
Die zuständige Polizei in Beckum nimmt Hinweise entgegen – telefonisch, per E-Mail, vermutlich demnächst auch per WhatsApp, Rauchzeichen oder Morsecode – ganz wie es dem modernen Verbrechermelder beliebt.
Doch zwischen uns: Vielleicht war das gar kein gewöhnlicher Einbruch. Vielleicht war es ein Akt der Rache. Ein Ex-Azubi, dem man einst die Blondierung zu heiß angemischt hat. Ein unzufriedener Kunde, dem man „kurz“ versprochen, aber „kahl“ geliefert hat. Oder ein Konkurrent, der den geheimen Haarschnittplan für das nächste Stadtfest stehlen wollte.
Man weiß es nicht. Nur eins steht fest: Beckum hat wieder ein Krimidrama, das selbst den „Tatort“ alt aussehen lässt. Und irgendwo da draußen sitzt jetzt jemand auf einem gestohlenen Laptop und tippt – vermutlich mit frisch manikürten Fingern – an einer Datei namens „Kunden 2025.xlsx“.
Also: Augen auf, Beckum! Wer jemanden sieht, der plötzlich sehr gut frisiert ist, aber verdächtig nervös auf der Tastatur herumhackt – bitte melden. Denn wo Scheren schweigen und Laptops verschwinden, da ist das Verbrechen nicht weit. Und vielleicht wird es eines Tages heißen: Fall gelöst – Täter gefasst – Frisur sitzt.