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Hamm schwitzt – jetzt kommt der Hitzeaktionsplan!

Vom 12. bis 14. September verwandelt sich Hamm in eine Sauna mit Festcharakter: Das KulturFest h4 feiert fünfjähriges Jubiläum. Und weil man Jubiläen in Hamm nicht nur mit Bier, Bratwurst und Bühnenprogramm begeht, schiebt die Stadtverwaltung noch ein Extra drauf: Umweltamt und Gesundheitsamt betreiben Infotainment auf dem Marktplatz.

Eintritt frei – Schweiß inklusive

Unter dem Motto „Für ein lebenswertes und gesundes Hamm“ erklären die Ämter am 13. September, wie man trotz Klimawandel nicht wie ein Grillhähnchen endet. Es ist die kommunale Version von „Sommerhaus der Stars“ – nur mit Fieberthermometern und UV-Perlen.

Tropennächte im Ruhrgebiet

Die Zahl der heißen Tage steigt, und mit ihr das Drama: Senioren kleben im Gartenstuhl fest, Kinder verwandeln Sandkästen in Wüsten, und die Innenstadt riecht nach Asphalt-Auflauf. Hamm wird offiziell zum subtropischen Hotspot, und das ohne Tourismusbonus.

Die Ämter warnen: Besonders ältere Menschen und Kinder sind gefährdet. Inoffiziell heißt das: Alle, die keinen Pool haben, sind geliefert. Deshalb der Hitzeaktionsplan, eine kommunale Wunderwaffe, entwickelt mit Bürgern, Fachstellen und Institutionen. Oder in anderen Worten: eine Arbeitsgruppe, die sich regelmäßig in klimatisierten Räumen trifft und hitzefeste PowerPoint-Präsentationen bastelt.

Der Stand der Dinge – wortwörtlich

Auf dem Marktplatz zeigt man, was moderne Verwaltung kann:

  • Wärmebildkamera live: Endlich sichtbar, was man sowieso fühlt: Pflastersteine = heiß, Asphalt = noch heißer, Sitzbank aus Metall = Bratpfanne.
  • UV-Perlen-Armbänder basteln: Die Perlen wechseln bei Sonne die Farbe. Für die Kinder pädagogisch wertvoll, für Erwachsene ein Gratis-Schmuckstück, das aussieht wie ein Festivalbändchen aus der Restekiste.
  • Kühle Orte markieren: Jeder darf seine Lieblingsschattenspots auf einer Karte einzeichnen. Am Ende hängt eine bunte Sammlung aus „unter der Linde bei Oma“ und „im Kühlregal von Rewe“.

Dialog im Schweiße des Angesichts

Doch damit nicht genug: Die Stadt will reden. Fragen wie „Wie kann Hamm auf den Klimawandel reagieren?“ oder „Welche Ideen haben Bürger?“ sollen diskutiert werden. Vorschläge könnten lauten: „Kostenlose Eisflatrates ab 30 Grad“, „Schattenpflicht für Parkplätze“ oder „Tropenhelmpflicht für Radfahrer“.

Die Idee ist klar: Bürger einbinden, damit sie das Gefühl haben, Teil der Lösung zu sein. Und wenn es nur bedeutet, dass man einen Punkt auf einer Karte klebt, während man neben der Wärmebildkamera langsam dahinschmilzt.

Eintritt frei – Schweiß inklusive

Das Beste: Der Eintritt ist kostenlos. Ein Geschenk der Verwaltung, schließlich zahlt man die Aktion ohnehin über Steuern. Alle Aktionen sind für „Groß und Klein“ gedacht – also für die ganze Familie, vom schmelzenden Kleinkind bis zum dehydrierten Opa.


Hamm schwitzt, aber Hamm handelt. Mit Bastelaktionen, Thermokameras und Bürgerkarten wird der Klimawandel lokal bekämpft – zumindest symbolisch. Am Ende ist das Ganze weniger ein Hitzeaktionsplan als ein Hitzefestspielplan: bunt, gut gemeint und garantiert schweißtreibend.

Und wenn man schon nichts gegen die Tropennächte tun kann, bleibt immerhin ein UV-Perlenarmband als Souvenir.