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Jugendhilfeausschuss Ahlen: Wo Zukunftspläne laufen lernen (und manchmal schon sprinten)

Donnerstag, 25. September 2025, 17:00 Uhr, Ratssaal Ahlen: Draußen färbt der Herbst die Westenmauer in gemütliche Töne, drinnen legt der Jugendhilfeausschuss den Turbo ein. Die Bürgerschaft ist eingeladen – und das ist gut so, denn wer Politik für junge Menschen macht, darf ruhig Publikum haben. Was folgt, ist eine Sitzung im besten Sinne: pragmatisch, konkret, mit Herz, und ja – mit einer Prise banahlen-Humor. Maximal positiv, versteht sich.

Jugendhilfeausschuss Ahlen: Wo Zukunftspläne laufen lernen (und manchmal schon sprinten)

1) Bericht der Verwaltung – das Aufwärmprogramm mit Substanz

Los geht’s mit dem Klassiker: „Bericht der Verwaltung“. Klingt trocken, ist aber wie die erste Tasse Kaffee: Pflicht, Kür und Lebenselixier in einem. Statt Worthülsen gibt es Lagebilder, statt PowerPoint-Nebelschwaden handfeste Infos. Man erfährt, wo die Dinge flutschen, wo sie haken, und vor allem: wer bereits welchen Stein ins Rollen gebracht hat. Ein bisschen ist es wie beim Staffellauf – nur, dass hier niemand den Stab fallen lässt, sondern eher zusätzliche Bahnen markiert, damit auch wirklich jede Zielgruppe mit einem eigenen Sprint ankommt.

2) Jugendhilfe an Grundschulen – Vermessung des Guten (mit Lupe und Herz)

Die Stadt hat ein externes Büro beauftragt, die nichtschulischen, pädagogischen Angebote an allen zehn Grundschulstandorten zu kartieren. Ergebnis: eine Landkarte dessen, was Kinder nach dem Unterricht stark macht. Beim ersten Durchgang gab’s noch ein paar „Unschärfen“ – nennen wir es liebevoll den Foto-Modus „leicht verwackelt“. Also hat man in den Sommerferien gemeinsam mit den Schulen nachgestellt, nachfokussiert, und jetzt hängt die aktualisierte Version gerade: gestochen scharf.

Die Tendenz ist bemerkenswert und wichtig: Wo der schulscharfe Sozialindex höher ist, sind oft auch mehr pädagogische Fachkräfte am Start. Das ist kein Zufall, das ist Konzept. Ressourcen dorthin, wo sie am meisten bewirken – Punkt, Satz, Zukunft. Zur besseren Orientierung hat der zuständige Fachbereich ein Glossar gebaut. Ein Glossar! In Behördenlandschaften sind Glossare das, was in Küchen die Gewürzregale sind: Man findet schneller, was man braucht, und das Ganze schmeckt am Ende runder.

Präsentiert wird das Paket in beiden Gremien dieser Woche (Schul- und Kulturausschuss, dann Jugendhilfeausschuss). Und weil Expertise hier Team-Sport ist, steht die externe Fachseite für Nachfragen bereit. Man merkt: Es geht nicht darum, eine Studie in den Aktenschrank zu legen, sondern darum, sie in die Praxis zu überführen. Vom PDF ins echte Leben – bitte einmal durchreichen.

3) Kontakt- und Servicestelle Schulabsentismus – Hilfe, die hingeht, statt nur hinzuschauen

Seit Anfang 2023 läuft die Kooperation zwischen Stadt und Bezirksregierung: Eine pädagogische Fachkraft – organisatorisch bei der Jugendförderung, räumlich im JuK-Haus – rückt aus, wenn Schule plötzlich weiter weg wirkt als der Mond. Das Prinzip: aufsuchend, unterstützend, konkret. Ursachen klären, passende Hilfen finden, Brücken bauen. Erst an einer großen Gesamtschule gestartet, mittlerweile auf alle weiterführenden Schulen und Grundschulen ausgeweitet. So entsteht aus „Wir müssen mal reden“ ein „Wir gehen das gemeinsam an“.

In der Sitzung gibt es einen Lagebericht aus der Fallarbeit: Was funktioniert, wo braucht’s neue Schraubenschlüssel, welche Muster zeigen sich? Schön daran: Hier wird nicht mit dem pädagogischen Zeigefinger gewunken, sondern mit offenen Händen gearbeitet. Niedrigschwellig, zugewandt, wirksam – genau die Sorte Infrastruktur, die man in jeder Stadt gern zweimal hätte.

4) „Keiner geht verloren“ – der Sperrvermerk hebt jetzt selbst die Hand

Haushalt kann romantisch sein, wenn man weiß, wo man hinwill. Für einen lokalen Verein, der seit Jahren an entscheidenden Stellen andockt, steht die Aufhebung eines Sperrvermerks über 11.131,11 Euro im Raum. Übersetzung: Wir lösen die Handbremse, damit ein wichtiges Angebot 2025 nicht auf dem Standstreifen parkt. Das ist kein Gießkannen-Reflex, sondern das bewusste Verstärken dessen, was bereits trägt. Und ja, die Zahl hat viele Einsen – vielleicht ein Signet dafür, dass jeder Euro mehr als einmal Wirkung entfaltet.

5) Taschengeldbörse – Generationen verbinden, Alltag entlasten, Selbstwirksamkeit fördern

Die „Taschengeldbörse“ macht etwas wunderbar Simples: Jugendliche helfen älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen bei alltagsnahen Aufgaben – gegen ein kleines Taschengeld. Aus Terminlisten werden Begegnungen, aus „Könnten Sie vielleicht…?“ wird „Klar, machen wir!“. Für 2025 sind 4.800 Euro beantragt, zur Deckung bereits entstandener Personalkosten. Finanziert werden soll das aus frei gewordenen Restmitteln eines anderen Projekts. Klingt nach Haushalts-Tetris, ist aber vor allem eins: kluge Reallokation.

Natürlich schaut die Verwaltung auf Gleichbehandlung und Antragsfristen – das gehört zur Fairness dazu. Ebenso ehrlich: Ohne Unterstützung stünde die Taschengeldbörse vor dem Aus. Mit Unterstützung bleibt sie das, was sie ist: eine Service-Brücke zwischen Generationen. Und Brücken reißt man nicht ab, man streicht sie, wenn’s sein muss, sogar in freundlichem Kommunal-Orange.

6) OGS-Rechtsanspruch ab 2026 – vom Gesetzestext zur gelebten Verlässlichkeit

Der große Brocken der kommenden Jahre: der Rechtsanspruch auf Ganztag in der Primarstufe ab 01.08.2026. Ahlen geht nicht nur mit, Ahlen geht voran. Drei Baustellen, ein Ziel.

Baulich: Für den Ausbau der Standorte fließen Fördermittel im Millionenbereich in die Stadt. Bis Ende 2027 werden die zehn Grundschulen ertüchtigt. Das ist nicht nur Flächengewinn, das ist ein Bekenntnis: Ganztag braucht Raum – für Lernen, Spielen, Ruhen, Gemeinschaft.

Organisatorisch: Mit Trägern und Schulleitungen läuft ein strukturierter Dialog. Kooperationsverträge werden aktualisiert, Personalfragen geklärt, digitale OGS-Anmeldung weitergedacht, Ferienbetreuung neu aufgestellt. Wer jetzt nickt, hat verstanden: Das ist kein Schnellschuss, das ist ein sauberer Anlauf mit ordentlich Schwung.

Inhaltlich: Die Stadt schraubt seit Jahren die Qualitätsstandards über Mindestniveau. Der freiwillige Zuschuss wirkt wie ein Verstärker in der Konzert-Arena Schule: Man hört besser, was wichtig ist. Auswertungen zu Belegung und Quoten liegen auf dem Tisch, Anregungen der Träger fließen ein. Und die Devise für den Rechtsanspruch ist klar: Niemand nimmt den Großen die Plätze weg, damit die Kleinen versorgt sind. Stattdessen wächst das System so, dass alle verlässlich planen können – Familien, Schulen, Träger.

Kurz: Aus Paragrafen werden Plätze. Aus Plänen werden Türen. Aus Türen werden offene Räume.

7) Sommerferien-Rückblick – vier Formate, ein roter Faden: Teilhabe

Mammutspiele: Zwei Wochen Sportpark-Magie mit 600 Kindern plus Inklusions-Power. Kontinente als Teams, über 50 Wettbewerbe von Sprint bis Quiz, Nachhaltigkeit als Dauergast, digitaler Blog als Fenster zur Ferien-Welt. Besonders stark: Nachwuchs-Teamer, die einst selbst mitgemacht haben und jetzt Verantwortung tragen. So sieht Kreislaufwirtschaft im Ehrenamt aus.

East-Side: Für Jugendliche ab 13: Offener Treff, Turniere, Workshops – und, ganz wichtig, Raum fürs Reden. Wenn die Nachfrage nach Einzelfallberatung steigt, reagieren Profis mit Ohr und Angebot. Bewerbungen schreiben ist manchmal der größere Endgegner als FIFA-Finale – gut, wenn man dabei nicht allein ist.

OGS-Ferienspiele: Zwei Wochen „Das große Krabbeln“ im Jugendzentrum Ost. Gruppen mit Inklusionsfachkräften, die „Rollende Waldschule“ zu Besuch und Medienworkshops mit kleinen Bienenrobotern. Wer behauptet, Natur und Digitales passten nicht zusammen, hat noch nie eine Robo-Biene über ein echtes Blatt summen sehen.

Mexico Live: Offene Jugendangebote im JuK-Haus – von Sportturnieren draußen bis Kochsessions drinnen. Ja, es gab auch Spannungen. Willkommen in der Realität. Genau dafür gibt’s Offene Kinder- und Jugendarbeit: verlässlich da sein, Strukturen bieten, Gelegenheiten öffnen. Ein ruhigeres Jahr als 2024, aber keineswegs leise. Eher: tragfähig.

8) Verschiedenes – das sympathische Restefach

Hier landen die Dinge, die nicht ins Raster passen, aber ins Leben. Meist sind es die Mini-Hebel mit Maxi-Effekt: „Können wir fürs nächste Mal…?“, „Wie wäre es, wenn…?“ – die Sorte Fragen, aus denen in Ahlen erstaunlich oft Taten werden.

Ahlen macht’s – mit Blick, mit Plan, mit Bodenhaftung

Diese Sitzung ist kein Feuerwerk aus Schlagzeilen, sondern ein sorgfältig gelegtes Pflaster aus Maßnahmen, das Familien, Schulen, Trägern und Kindern sicheren Tritt gibt. Externe Evaluation wird nicht als Feigenblatt benutzt, sondern als Spiegel. Kooperationen sind hier kein Buzzword, sondern tägliche Praxis. Haushalt bleibt nicht Zahl, sondern Möglichkeit.

Und über allem: der Ton. Sachlich, zugewandt, lösungsorientiert. Man hört die Botschaft durch: „Wir sehen euch. Wir planen für euch. Wir arbeiten mit euch.“ Das ist – maximal positiv – die Sorte kommunaler Zukunft, die weder laut noch leise ist, sondern verlässlich.

Wer also am 25.09.2025 um 17:00 Uhr Zeit hat: hingehen. Es lohnt sich zuzuhören, mitzudenken, mitzunehmen. Denn in Ahlen ist Jugendhilfe nicht nur ein Ressort. Sie ist eine Haltung – und sie klingt nach dem, was man Kindern und Jugendlichen am meisten wünscht: „Du bist wichtig. Und wir sind da.“