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Koffer voller Demokratie – Frankreichs Ex-Präsident auf der Anklagebank

Paris, Stadt der Liebe – und der mysteriösen Geldkoffer. Ein französisches Gericht hat nun ein Urteil gefällt, das klingt wie das Drehbuch einer Polit-Sitcom: Frankreichs ehemaliges Staatsoberhaupt ist „teilweise“ schuldig. Übersetzt heißt das: Ein Bein im Gefängnis, das andere noch im Gourmetrestaurant.

Koffer voller Demokratie – Frankreichs Ex-Präsident auf der Anklagebank

Die Anklage: Haute Couture aus Libyen

Im Zentrum der Affäre: Wahlkampfkassen, angeblich gefüllt mit libyschen Millionen. Nicht als Überweisung, nicht per PayPal – nein, wie es sich für eine anständige Politposse gehört, in Koffern, stilecht ins Pariser Innenministerium geliefert. Jeder Krimi-Fan weiß: Wenn Bargeld nicht knistert, ist es nicht echt.

Die Staatsanwälte warfen dem Ex-Präsidenten eine „kriminelle Vereinigung“ vor. Bestechlichkeit und illegale Wahlkampffinanzierung? Da kam er glimpflich davon. Aber das Gericht sah es als erwiesen an, dass er seine Mitarbeiter machen ließ – und die taten, was Mitarbeiter eben tun: Geld besorgen, als sei es die Zutatenliste für ein Festmahl im Élysée.

Von der Wüste nach Paris – mit rotem Teppich

Erinnert sei auch an den bizarren Moment, als der französische Präsident den libyschen Diktator im Palast mit militärischen Ehren empfing. Wer vorher als internationaler Außenseiter galt, stand plötzlich im Rampenlicht – wie ein Gast, der nicht eingeladen war, aber trotzdem den besten Platz am Buffet bekommt.

Die Anklage unterstellte Deals, die von wirtschaftlichen Geschenken bis zur Frage reichten, ob man Gaddafis Schwager vielleicht einen Haftbefehl erlassen könnte – als Bonuspunkte für großzügige Kofferlieferungen.

Ermittlungen mit Geduldsspiel

Mehr als ein Jahrzehnt hat die Justiz ermittelt. So lange, dass die Hälfte der Akten mittlerweile wahrscheinlich im Louvre hängt. Es begann, als die Gaddafi-Familie selbst ausplauderte, sie habe französische Demokratie mitfinanziert. Normalerweise schweigen Familien über schmutzige Geheimnisse – hier aber hieß es: „Schaut mal, wir haben auch bezahlt!“

Neben dem Ex-Präsidenten saßen gleich zwölf weitere Figuren auf der Anklagebank, darunter Minister mit Erinnerungen an Zeiten, in denen Politik mehr war als Akten und Anwälte – nämlich ein lukrativer Nebenerwerb.

Urteile wie Fußnoten

Das Strafmaß steht noch aus, doch schon jetzt ist klar: Es könnte Jahre dauern, bis sich entscheidet, ob er wirklich in den Knast geht oder weiterhin nur mit Fußfessel die Nachbarskatze im Garten jagen darf. Bereits in zwei anderen Fällen kassierte er Strafen, zuletzt Hausarrest mit elektronischem Schmuck am Knöchel. Ein Präsident als Modeikone der Fußfessel – Paris setzt eben Trends.

 

Frankreich erlebt eine bizarre Mischung aus Politthriller und Komödie: Koffer voller Millionen, ein Diktator im Palast, und ein Ex-Präsident, der immer wieder betont: „Alles erfunden!“ Doch das Urteil zeigt: Wo Rauch ist, da ist auch ein geplatzter Koffer.

Banahlen meint: Die Moral von der Geschichte? Wer zu tief in libysche Koffer schaut, findet am Ende keine Demokratie – sondern nur Kleingeld fürs Strafmaß.