Malmö im Ausnahmezustand – Die Nutella-Krise erreicht Europa
Was klingt wie ein Traum jedes Teenagers, ist für die Umweltverwaltung in Malmö zur Staatsaffäre geworden. In einem unscheinbaren Lagerhaus stapeln sich Paletten voller Nutella – fein säuberlich etikettlos, mysteriös, gefährlich verführerisch. Niemand weiß, woher sie kommen. Keine Lieferpapiere, kein Barcode, kein EU-Stempel. Das macht die Gläser offiziell zu Schmuggelware der süßen Sorte.
Ein Lager voller brauner Versuchung
Die Szene erinnert an ein skandinavisches Indiana-Jones-Abenteuer: Beamte betreten ahnungslos ein Lager und finden statt verbotener Chemikalien die größte Nutella-Sammlung Skandinaviens. Der Feind? Nicht radioaktiv, sondern zuckersüß.
Seitdem ist Malmö im Ausnahmezustand – genauer gesagt: im Zuckerschock.
Denn ein Gesetz von 2024 verbietet das einfache Wegwerfen von Lebensmitteln. Verpackung und Inhalt müssen getrennt werden. Mit anderen Worten: Irgendjemand müsste 2260 Gläser aufschrauben, Nutella rauskratzen, Inhalt und Glas getrennt entsorgen.
Was in der Theorie nach Nachhaltigkeit klingt, ist in der Praxis die Apokalypse in braun. „Wir haben weder Räumlichkeiten noch Personal, um diese Trennung vorzunehmen“, erklärte ein Sprecher der Umweltverwaltung. Das klingt, als hätte man die EU-Bürokratie in ein Marmeladenglas gesperrt – und jetzt klebt sie an den Wänden.
Wenn Bürokratie auf Brotaufstrich trifft
Eine Ausnahmegenehmigung? Unmöglich. Die Behörde müsste sie sich selbst ausstellen – was laut Paragraph irgendwas natürlich verboten ist. Willkommen im Kafka-Kapitel „Nougatcreme“.
Also wird gerechnet, überlegt, beraten. Wie viele Praktikanten braucht man, um 2260 Nutellagläser zu entleeren? Wie viele Jahre dauert das bei einer durchschnittlichen Löffelgeschwindigkeit von 3,7 Gramm pro Minute? Und wer bringt den Spülmittel-Nachschub?
„Das ist ein Albtraum“, seufzt eine anonyme Verwaltungsangestellte, die laut eigener Aussage seit Tagen den Duft von Haselnuss nicht mehr loswird.
Europa, ein Kontinent am Rand des Brotaufstrichs
Während Malmö noch rechnet, denken Satiriker längst größer. Einige fordern, die Nutella-Bestände als „strategische Schokoreserve“ zu deklarieren – für den Fall, dass Russland die Kakaolieferung kappt. Andere plädieren für eine „Nutella-Taskforce“: 2000 Beamte, jeder bewaffnet mit Löffel und Zuckerschock.
Der Rest Europas beobachtet fasziniert. Denn die Zahlen sind monumental: 2260 Gläser entsprechen rund 45.200 Broten – genug, um Malmö komplett zu verkleistern oder den Kalorienbedarf des Europaparlaments für zwei Tage zu decken.
Die banahle Lösung
Und während Brüssel vermutlich schon an einer Richtlinie arbeitet – „EU-Verordnung 2025/42: Maximale Schabtiefe von Nuss-Nougat-Erzeugnissen“ –, liegt die einfachste Lösung auf der Hand: aufmachen, verteilen, genießen.
Eine Idee, die in der EU natürlich undenkbar ist. Man könnte ja jemanden glücklich machen, und das wäre nicht konform mit der Haushaltsordnung.
Europa im Glas
So bleibt Schweden auf seinem Schokoladenschatz sitzen. Ein Land, das Ikea-Regale in fünf Minuten zusammenschraubt, aber an 2260 Nutellagläsern verzweifelt. Eine Behörde, die den Kampf gegen Schokocreme verliert. Und ein Kontinent, der zeigt: Bürokratie ist klebriger als jedes Nutella.
Oder, wie ein anonymer Beamter es formulierte:
„Früher war Europa das Land der Ideen. Heute ist es das Land der leeren Gläser.“