Mission Schulhof – Beckums heimliche Eliteeinbrecher auf Bildungstour
Sie verschafften sich gewaltsam Zutritt – was in Polizeisprache bedeutet: Irgendwas zwischen Dietrich, Tritt und Türgriff-Rage. Und dann? Durchsuchten sie Räume. Alle. Als hätten sie Angst, irgendwo wäre noch ein Gramm Pädagogik versteckt. Die Täter schienen genau zu wissen, wonach sie suchten – oder auch nicht. Denn bis jetzt weiß niemand, ob überhaupt etwas fehlt. Vielleicht wollten sie einfach nur den Duft von vergilbten Arbeitsblättern und kaltem Pausenbrot einatmen.
Das Motiv? Unklar. Das Diebesgut? Unbekannt. Der Verdacht? Großartig. Die Polizei bittet um Hinweise – und die Beckumer Bevölkerung steht bereit. Schließlich weiß man hier: Wenn nachts etwas in der Schule passiert, ist das ungefähr so spektakulär wie der Feueralarm während der Mathearbeit.
Aber lassen wir uns das mal bildlich vorstellen: Es ist Donnerstag, 23:47 Uhr. Zwei Gestalten schleichen durch den Schulhof, bewaffnet mit Taschenlampe, Handschuhen und wahrscheinlich einem Rucksack mit Thermoskanne. „Los, wir nehmen das Wertvollste, was wir finden!“ flüstert einer. Der andere nickt, öffnet eine Tür – und findet: einen Overheadprojektor, Baujahr 1998. Mission Bildung: gescheitert.
Vielleicht suchten sie auch nach den heiligen Gralen der modernen Didaktik: unbenutzte Kreide, funktionierende Beamer oder den mythischen Kugelschreiber, der immer verschwindet. Oder sie wollten einfach nur die Notenhefte checken – ein Service für Eltern, der sicher auch beim Jugendamt Eindruck machen würde.
Die Tatzeit ist jedenfalls spannend gewählt: zwischen 17:30 Uhr und 12:45 Uhr am Folgetag. Das bedeutet, dass die Täter theoretisch genug Zeit hatten, um einen Mathe-Test zu schreiben, Hausmeister zu spielen und trotzdem unbehelligt wieder abzuhauen. In einer Stadt, in der sonst jeder falsch geparkte Einkaufswagen auffällt, ist das fast schon künstlerisch.
Noch fehlen Spuren, Beweise, Täterprofile. Nur eins ist sicher: Wenn jemand in Beckum verdächtig viele Schulhefte, Whiteboard-Stifte oder eine Lehrerzimmer-Kaffeemaschine zu Hause hat, sollte man vielleicht mal nachfragen.
Die Polizei bittet derweil um Mithilfe: Wer hat verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet? Die Frage sorgt für kollektives Grübeln. Verdächtige Personen? In Neubeckum? Das könnte theoretisch jeder sein, der nach 22 Uhr noch joggt oder in der Nähe einer Schule parkt.
Am Ende bleibt ein Rätsel: Wollten sie stehlen – oder nur endlich wissen, ob die Abi-Aufgaben schon fertig im Safe liegen? So oder so: Der Fall bleibt offen, das Diebesgut bleibt unklar – und Beckum bleibt wachsam.