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„Schule – und dann?“ – Ahlens große Orientierungsparty für ratlose Eltern

Der Schulabschluss: Für die einen ein Meilenstein, für die anderen das Ende von kostenlosen Stiften und Mensaessen. Doch dann kommt die Frage aller Fragen: „Was nun?“ – eine Frage, die Jugendliche mit „Keine Ahnung“ beantworten und Eltern mit einem nervösen Kichern, während sie heimlich googeln: „Schnelle Karriere ohne Mathekenntnisse“.

Das Programm: Von Praktikum bis Podium

Um diesem kollektiven Orientierungsspagat beizukommen, lädt die Kommunale Koordinierungsstelle ein zum großen Elternabend „Schule – und dann? Gemeinsam Richtung Zukunft“. Klingt nach einem Motivationsseminar, ist aber eigentlich die staatlich organisierte Version eines Elternstammtisches – nur ohne Bier, dafür mit Flyern.

Die Location: JuK-Haus, Burbecksort 57

Schon die Adresse klingt nach Abenteuer: „Im Burbecksort 57“ – irgendwo zwischen Jugendzentrum und Verwaltungsneubau. Am 1. Oktober, pünktlich um 19 Uhr, wird hier die Zukunft erklärt. Wer nicht kommt, bleibt halt im Nebel der Möglichkeiten.

Das Programm: Von Praktikum bis Podium

Der Infoabend verspricht einen Überblick über die Optionen nach der Schule. Und da gibt es viele: Ausbildung, Studium, Bundesfreiwilligendienst, Weltreise oder einfach Netflix. Fachleute warnen jedoch: „Netflix hat keine Ausbildungsordnung.“

Besonders spannend: Jugendliche berichten von ihren persönlichen Wegen. Man darf also erwarten: „Ich wollte eigentlich Influencer werden, aber jetzt mache ich eine Ausbildung im Sanitärbereich.“ Authentischer wird es nicht.

Dann folgt die Podiumsrunde. Hier wird diskutiert, warum Praktika so wichtig sind. Offizielle Begründung: „Man lernt die Berufswelt kennen.“ Inoffizielle Begründung: „Man merkt, dass man den Job niemals machen will.“

Die Stände: Arbeitsamt trifft Handwerkskammer

Anschließend dürfen Eltern auf Entdeckungstour gehen:

  • Die Agentur für Arbeit verteilt Broschüren mit so viel Text, dass man gleich den Bachelor in Verwaltungsdeutsch machen könnte.
  • Die Handwerkskammer lockt mit dem Satz: „Wir haben wenigstens noch Jobs!“
  • Die Industrie- und Handelskammer verteilt Kugelschreiber, die besser sind als die Karriereberatung.
  • Berufskollegs, Schulen, Kammern – ein bunter Jahrmarkt der Möglichkeiten.

Eltern können direkt Fragen stellen, wie zum Beispiel: „Mein Kind möchte Astronaut werden, geht das auch mit Hauptschule?“ oder „Wie verhindere ich, dass es Influencer wird?“

Bürokratie inklusive

Natürlich darf die deutsche Liebe zum Formular nicht fehlen. Anmeldung bis 28. September – online, versteht sich. Wer Übersetzungsbedarf hat, muss sich sogar noch früher melden. Der Abend selbst wird sicher eine Flut von Abkürzungen bereithalten: KAoA („Kein Abschluss ohne Anschluss“) und ESF (Europäischer Sozialfonds) – klingt wichtig, heißt aber übersetzt: „Wir bezahlen das Ganze mit Steuergeld und Brüssel nickt es ab.“

Der Elternabend „Schule – und dann?“ ist eine Mischung aus Comedy, Messe und Pflichtveranstaltung. Eltern gehen hin, um sich klüger zu fühlen, Kinder bleiben zu Hause und schauen TikTok-Videos über Millionäre ohne Schulabschluss.

Doch eins ist sicher: In Ahlen überlässt man die Zukunft nicht dem Zufall – man organisiert sie in einer dreistündigen Abendveranstaltung. Mit Podiumsdiskussion, Beratungsständen und der unausgesprochenen Erkenntnis: Am Ende landet die Hälfte doch im Praktikum bei der Sparkasse.