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Truppen gegen Latte Macchiato – die „Befreiung“ von Portland

Portland. Diese hippe, liberale Metropole voller Fahrradkuriere, Craft-Beer-Brauer und Menschen, die „Avocado-Toast“ für ein Grundrecht halten. Und nun? Laut dem damaligen US-Präsidenten angeblich ein Kriegsgebiet – schlimmer als Bagdad, gefährlicher als Kabul, unübersichtlicher als ein Berliner Mietvertrag. Lösung aus dem Weißen Haus: Soldaten marschieren ein. Nicht etwa, um die Stadt aufzubauen, sondern um die Einwanderungsbehörde ICE zu bewachen.

Vom „Krieg zerstörten Portland“

Vom „Krieg zerstörten Portland“

Der Präsident erklärte stolz auf seiner Privatplattform: „Ich weise Kriegsminister Pete H. an, alle notwendigen Truppen bereitzustellen, um das vom Krieg zerstörte Portland zu schützen.“ Vom Krieg zerstört? Da fragt man sich: Welcher Krieg? Der Kampf um den letzten Cold Brew? Die Schlacht zwischen Veganern und BBQ-Fans? Oder doch der Krieg zwischen Second-Hand-Läden und Fast-Fashion-Ketten?

Beweise? Fehlanzeige. Aber Beweise sind ja sowieso nur was für Schwächlinge.

Antifa als „Terrororganisation“

Die Begründung: Portland werde belagert. Von wem? Von der Antifa. Diese nebulöse Ansammlung aus Einzelpersonen, die es schafft, gleichzeitig eine hochgefährliche Terrororganisation zu sein und sich doch nicht mal auf einen gemeinsamen WhatsApp-Gruppennamen zu einigen. Ein wissenschaftlicher Dienst des Kongresses hatte schon erklärt: Keine Struktur, keine Führung, keine Zentrale. Aber hey – klingt nach der perfekten Bedrohung, wenn man unbedingt Soldaten losschicken will.

Gouverneurin auf Zinne

Die Gouverneurin von Oregon reagierte, als hätte man ihr vorgeschlagen, Gartenzwerge zur Grenzsicherung einzusetzen: „Machtmissbrauch!“ Schließlich hatte ihr niemand Soldaten bestellt. Im Gegenteil: Sie erklärte, dass man die Sicherheitslage selbst regeln könne. Übersetzt: „Danke, aber wir brauchen keine Marines, die den Latte Macchiato am Stadtpark mit Panzer sichern.“

Militär als Wahlkampf-Accessoire

Kritiker sind sich einig: Es geht weniger um Kriminalitätsbekämpfung, sondern um das große Projekt „Autoritärer Wahlkampf“. Soldaten als Wahlkampfdekoration – hübsch in Tarnfarben und mit einer Prise Patriotismus. Das Muster wiederholt sich: Chicago, New York, New Orleans – überall hat er mit der Nationalgarde gewunken wie andere mit der Fernbedienung.

Ob es einen Aufstand gibt? Egal. Ob die Kriminalität sinkt? Nebensache. Hauptsache, man kann starke Bilder inszenieren: Präsident schickt Truppen, Bürger sehen aus wie Feinde, und irgendwo dazwischen flattert die Nationalflagge.

Portland, das Epizentrum der Übertreibung

Die Realität in Portland: Ja, es gibt Proteste. Ja, manchmal fliegen Flaschen. Aber die Stadt ist nicht Stalingrad 1943. Sie ist eher ein hipper Mix aus Street-Art, Foodtrucks und nervigen Politdiskussionen bei Soja-Cappuccino. Der Präsident aber verkauft sie als Frontstadt des Untergangs.

Truppen in Portland – das ist, als würde man mit einem Panzer zur Grillparty fahren, weil einer die Würstchen angekokelt hat. Ein Lehrstück in politischer Übertreibung: Wenn die Realität nicht dramatisch genug ist, macht man sie eben dramatischer.

Kurzum: Während in Portland Studenten Schilder hochhalten und Anwohner über Mietpreise jammern, marschiert das Militär ein – offiziell zur Rettung, inoffiziell zur Show. Und die ganze Welt schaut zu, wie eine liberale Stadt plötzlich zur angeblichen Kriegszone erklärt wird, nur weil jemand im Weißen Haus den „Play“-Button für die Reality-Show gedrückt hat.