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Verkehrswende auf Ahlener Art: Vom Klingel-Check bis zum Knöllchen-Marathon

Ahlen, Marktplatz, 17. September – und die Polizei rief zum ganz großen Sicherheits-TÜV auf. Motto: „Mobilität im Wandel“. Klingt erstmal wie ein fancy Zukunftskongress mit Robotertaxis und Flugdrohnen. In Wahrheit hieß das: Kontrolle von Pedelecs, Fahrrädern und E-Scootern. Also genau jene Gefährte, auf denen der moderne Mensch zwischen Brötchenholen und Fitnessstudio den Asphalt unsicher macht.

Verkehrswende auf Ahlener Art: Vom Klingel-Check bis zum Knöllchen-Marathon

Statt Tesla-Ladestation gab es einen Info-Stand mit Kriminalprävention und Opferschutz. Klingt nach Hollywood, war aber ein Klapptisch mit Flyern und Kugelschreibern. Hier konnte sich vom Kindergartenkind bis zum Rollatorpiloten jeder mal anhören, dass es keine gute Idee ist, betrunken auf dem E-Scooter zur Dönerbude zu fahren. Knapp 100 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung. Wahrscheinlich, weil sie dachten, es gäbe gratis Kaffee oder ein Gewinnspiel mit Fahrradhelm.

Doch dann kam der Ernst der Lage: Kontrollen in Ahlen, Sendenhorst und dem Rest des Kreises. Ergebnis? 73 Verstöße. Mit anderen Worten: Fast so viele Sündenfälle wie Bierzeltbesucher auf dem Oktoberfest. Und das in nur einem Tag! Fünfmal sogar richtig dicke Dinger, die ein Ermittlungsverfahren nach sich ziehen. Welche genau, sagt keiner. Aber man darf raten: wahrscheinlich vom Klassiker „E-Scooter mit drei Promille“ bis hin zum Exoten „Pedelec im Tarnmodus durch die Fußgängerzone“.

Die Polizei versichert, dass alle Verkehrsteilnehmer betroffen waren – vom radelnden Grundschüler bis zum Brummi-Fahrer mit XXL-Dose Energy Drink. Verkehr ist eben Demokratie pur: Jeder darf Mist bauen. Besonders im Visier standen Orte, an denen es gerne mal scheppert. Also die neuralgischen Punkte, wo Radweg, Bürgersteig und „Ich fahr mal eben falschrum“ aufeinandertreffen.

Natürlich war der Tag nicht nur Abzocke mit Knöllchen. Nein, es ging ums große Ganze: Bewusstsein schaffen! Schließlich soll der Bürger lernen, dass die Einhaltung der Verkehrsregeln nicht nur eine Schikane ist, sondern theoretisch sein eigenes Überleben sichern könnte. Praktisch denkt er aber nur: „Warum steht die Polizei immer da, wo ich grad keine Klingel habe?“

Und das Ganze bleibt keine Eintagsfliege. Die Polizei kündigt an: Wir machen weiter! Regelmäßig, konsequent, wie ein Netflix-Abo ohne Kündigungsbutton. Die Verkehrskontrollen werden zum festen Bestandteil des Warendorfer Wellnessprogramms – nur dass statt Yoga-Entspannung eher Strafzettel verteilt werden.

Man könnte also sagen: Mobilität im Wandel bedeutet hier nicht, dass man bald auf Hoverboards durch Ahlen gleitet. Es heißt schlicht: Mehr Polizei im Rückspiegel, mehr Herzklopfen beim Klingeltest und mehr Chancen, sich mit dem Satz „Haben Sie mal Führerschein und Fahrzeugpapiere?“ auseinanderzusetzen – auch wenn man nur mit dem Scooter Brötchen holen wollte.

Fazit: Der Kontrolltag hat bewiesen, dass das Chaos auf deutschen Straßen keine Frage der Pferdestärken ist. Ob 0,25 PS im Drahtesel oder 500 im Lkw – Regeln sind dafür da, gebrochen zu werden. Und die Polizei? Dafür, einem danach mit ernster Miene zu erklären, dass es wirklich nur zu deinem Besten ist.

Willkommen in der Zukunft der Mobilität: Gleiche Straßen, gleiche Probleme – nur die Strafzettel sind digitalisiert.