Wasserstoff: Das neue Westfalenbier – jetzt auch zum Einatmen!
Die Mission: Zukunftsenergie für alle! Ein Slogan, so edel, dass er auch auf einem Shampoo für Nachhaltigkeit stehen könnte. Diesmal geht’s aber nicht um Spliss, sondern um Sektorkopplung. Das bedeutet, man verbindet einfach alles mit allem – Strom mit Wärme, Verkehr mit Forschung, Hoffnung mit PowerPoint – und nennt das dann „ganzheitlicher Ansatz“.
Früher verbanden alte Handelsstraßen Westfalen. Heute sind es Wasserstoffleitungen – also quasi die neuen Hansewege, nur dass diesmal statt Bier und Salz sauberes Gas durch die Gegend fließt. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Wasserstoff der neue Superstar der Region wird? Ein Element, das so leicht ist, dass es glatt in den Landtag aufsteigen könnte.
In Dortmund, Hamm und im Kreis Unna herrscht jedenfalls Aufbruchsstimmung. Man träumt von glitzernden Elektrolyseuren, strahlend weißen Wasserstoff-Tankstellen und Fabriken, die so CO₂-frei sind, dass selbst die Bäume daneben Applaus spenden. Die Zukunft wird grün, sauber und – naja – vermutlich auch ein bisschen teuer. Aber hey, Fortschritt war noch nie ein Schnäppchen.
Und während die großen Industrieunternehmen ihre Milliardenprojekte vorstellen („Wir bauen jetzt die Energiewende aus Edelstahl“), dürfen auch die kleinen und mittleren Betriebe mitmachen. Die Bäckerei um die Ecke überlegt schon, ob sie den Ofen künftig mit grünem Wasserstoff heizt – Motto: „Klimaneutrales Schrippenblasen“.
Politiker reden von „Transformation“, Wissenschaftler von „Disruption“, und die Praxis nickt tapfer. Denn klar ist: Wasserstoff ist nicht nur ein Molekül, sondern ein Lebensgefühl. Es steht für alles, was man auf Konferenzen liebt – Innovation, Vernetzung und Kaffee in Mehrwegbechern.
Im WILO Cube wird diskutiert, wie Westfalen zur Wasserstoff-Metropole wird. Visionäre sprechen von Wasserstoff-Hubs, von H2-Pipelines, von der „blauen Brücke ins grüne Morgen“. Das klingt ein bisschen nach Märchenstunde, aber immerhin ist es ein Märchen mit Infrastrukturförderung.
Natürlich darf auch der obligatorische Satz nicht fehlen: „Nur gemeinsam schaffen wir das!“ – was in diesem Fall bedeutet, dass 18 Ausschüsse, drei Förderprogramme und ein halbes Dutzend Arbeitskreise involviert sind. Und wenn alles klappt, dann läuft bald die erste Wasserstoffbahn durch das Ruhrgebiet – wahrscheinlich pünktlicher als jede Dieselvariante.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Wasserstoff ist wie Westfalen selbst – bodenständig, aber ehrgeizig. Er will überall dabei sein, verbindet alles miteinander und explodiert nur, wenn man ihn wirklich reizt.
Also, ran an die Moleküle! Wenn die Konferenz vorbei ist, wird die Region leuchten – nicht wegen CO₂, sondern vor lauter Begeisterung. Und wer weiß: Vielleicht zapft man in ein paar Jahren in der Dortmunder Innenstadt nicht mehr Bier, sondern H₂. Prost Zukunft!