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Wenn der Autopen Präsident spielt

Im Weißen Haus hängt ein neues Bild – und es ist kein Ölgemälde, sondern eine Maschine. Wo einst Joe Biden hing, thront jetzt ein Foto eines Autopen, jener unscheinbaren Schreibroboter-Kiste, die in der Lage ist, eine Unterschrift so perfekt nachzuahmen, dass selbst das FBI ins Schwitzen kommt. Willkommen im „Walk of Fame“ der US-Präsidenten, wo Geschichte, Eitelkeit und bitterer Humor Hand in Hand marschieren – diesmal mit elektrischer Schreibfeder.

Die Galerie der Großen – und des Geräts

Die Galerie der Großen – und des Geräts

Normalerweise reihen sich an der Wand die Gesichter amerikanischer Präsidenten: vom ernsten Washington über den breit grinsenden Reagan bis zum Dauer-Selfie-Trump. Doch nun ein Bruch in der Ahnenreihe: Zwischen zwei Trump-Porträts hängt kein Mensch, sondern ein Schreibautomat. Ironie in Öl gefasst: Joe Biden ist nur noch indirekt vertreten – seine Signatur ziert das Foto des Apparats. Kunsthistoriker würden sagen: „Eine gelungene Dekonstruktion des Präsidialbegriffs.“ Banahlen sagt: „Es ist eine Kiste mit Stift.“

Die Fehde geht in die nächste Runde

Trump und Biden, das ist längst kein politischer Wettstreit mehr, sondern eine endlose Reality-Soap. Während Trump behauptet, Biden habe sich vom Autopen vertreten lassen, kontert das Biden-Lager mit: „Unsinn, das ist Routine.“ Tatsächlich nutzten schon mehrere Präsidenten das Gerät, auch Trump selbst – allerdings nur, wie er beteuert, für „ganz unwichtige Dokumente“. Man fragt sich: Welche sind das? Geburtstagskarten für Praktikanten? Freundschaftsbücher für Diktatoren?

Biden: Schlaf, Trump: Schmoll

Der Autopen ist dabei nur der neueste Zankapfel. Schon im Wahlkampf warfen beide Seiten mit Spitznamen um sich: „Sleepy Joe“, „Slow Joe“, „Crooked Joe“ – eine ganze Poetry-Slam-Session in abwertender Kurzform. Am Ende zog Biden im Sommer 2024 entnervt die Reißleine, überließ das Feld der Vizepräsidentin – und die stolperte krachend über das Wahlergebnis.

Nun bleibt von Bidens Vermächtnis im Weißen Haus nicht sein Gesicht, sondern ein Foto eines Automaten, der zuverlässig Signaturen reproduziert. Eine perfekte Symbolik: Statt Persönlichkeit – Mechanik. Statt Charisma – Kartuschenwechsel.

Die konservative Analyse

Die Heritage Foundation fand heraus, dass viele von Bidens Unterschriften tatsächlich maschinell erstellt waren. Vor allem Begnadigungen und formale Dokumente. Juristisch kein Problem – die US-Verfassung sagt nicht, dass ein Präsident höchstpersönlich den Stift halten muss. Moralisch aber Futter für die Trump-Show: „Seht her, er hat nicht mal unterschrieben, er hat es unterschreiben lassen!“

Dabei vergisst man gerne: Auch Trump ließ schon die Maschine tippen, wenn er mal keine Lust hatte. Aber das war natürlich, so seine Logik, völlig anders. Denn wenn Trump den Autopen nutzt, ist es Effizienz. Wenn Biden es tut, ist es Gebrechlichkeit.

 

Die Kunstinstallation „Autopen zwischen zwei Trumps“ ist mehr als ein Seitenhieb – es ist die Essenz amerikanischer Politik im 21. Jahrhundert: ein Mix aus Show, Symbolik und viel beleidigter Leberwurst.

Banahlen meint: Wer in die Galerie schaut, sieht keinen Präsidenten, sondern eine Maschine – und merkt: Das Weiße Haus ist längst mehr Reality-TV-Set als Regierungsgebäude.