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Wenn Schönheit die Orientierung verliert – die Krönung des Chaos

Es war der große Abend der kleinen Krönchen, die Nacht der funkelnden Zahnreihen und perfekt choreografierten Freudentränen – die Wahl zur Miss Grand International in Thailand. Alles glänzte: das Licht, die Haut, die Zähne, sogar der Moderator – bis zu dem Moment, als die Realität kurz ein Bier holen ging.

Die Krönung des Chaos

Denn als der Moderator mit feierlicher Stimme die Siegerin „Miss Paraguay“ ausrief, geschah das Undenkbare: Miss Panama marschierte los, als wäre sie gerade von der Schicksalsfee persönlich berufen worden. Das Publikum jubelte verwirrt, der Moderator blinzelte wie ein überforderter Drucker, und irgendwo im Hintergrund sah man, wie die echte Gewinnerin kurz auf die Regieanweisung wartete: „Darf ich jetzt?“

Es war ein Moment für die Geschichtsbücher – oder zumindest für die besten GIFs des Internets. Miss Panama, in stolzer Siegerpose, nahm Anlauf auf den Laufsteg, als würde sie gerade in die Hall of Fame der Eitelkeiten einziehen. Doch schon nach wenigen Sekunden wich das Strahlen einem Blick zwischen „Systemfehler“ und „Bitte starte neu“. Denn der Moderator stand da mit einem Gesichtsausdruck, der schrie: „Das stand nicht im Drehbuch!“

Als er dann, leicht panisch, den Satz korrigierte – „Ähm… Miss Paraguay!“ – fiel das Publikum in ein kollektives „Ooooooh“, das gleichzeitig Mitleid, Fremdscham und Schadenfreude transportierte. Miss Panama hielt kurz inne, lächelte tapfer, und ging dann rückwärts wie eine Diva auf Reue-Tour. Der Walk of Fame wurde zum Walk of Shame. Man hätte nur noch einen Einspieler gebraucht: „Bitte bleiben Sie dran – gleich nach der Werbepause!“

Man muss ihr zugutehalten: Sie ging mit Haltung. Kopf hoch, Krone gerade, Stolz im freien Fall. Während die Kameras weiterliefen, wackelte sie elegant von der Bühne, als würde sie sagen: „Ich bin zwar nicht die Schönste der Welt, aber immerhin der virale Hit des Abends.“

Das Netz explodierte. Innerhalb von Minuten trendete #MissOops weltweit. Kommentatoren lobten den Mut, einfach mal durchzuziehen, auch wenn das Leben „Missverstanden“ schreit. Andere sahen darin das Sinnbild unserer Zeit: Niemand wartet mehr auf Fakten – Hauptsache, man steht im Rampenlicht.

Und so wurde der peinlichste Moment des Abends zur eigentlichen Show. Miss Paraguay bekam zwar die Krone, aber Miss Panama bekam das Internet. Und das, liebe Jury, ist in der heutigen Welt wohl der wahre Sieg.

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Schönheit vergeht, aber YouTube ist für immer. Und wenn man schon verliert, dann bitte so glanzvoll, dass selbst der Fehler glitzert.