Zehnkampf-Drama mit Happy End und deutschen Goldzähnen
König der Athleten – mit Wackelknie
Er selbst nennt es einen „großen Fight“, die Zuschauer nennen es „Drama pur“ und die Gegner wahrscheinlich „Mist“. Mit Knieproblemen, die eher nach Orthopädie-Kongress als nach Weltklasse-Leichtathletik klangen, kämpfte er sich durch. Am Ende stand er da: nicht nur König der Athleten, sondern auch König der Schmerzen. Gold um den Hals, Schweiß auf der Stirn, Lächeln im Gesicht.
1500 Meter: Endspurt mit Zähneknirschen
Das Finale: der 1500-Meter-Lauf. Hier entscheidet sich im Zehnkampf oft, wer zur Legende wird und wer nur noch für den Trostpreis „Tapferkeit“ in Frage kommt. Der Deutsche biss sich durch wie ein Marathonläufer beim Schokoladen-Entzug. Hinter ihm schnaufte Puerto Rico mit nur 20 Punkten Abstand – so knapp, dass man fast den Videobeweis bemühen wollte. Aber nein: Gold für Deutschland.
Diskus und Speer: German Engineering
Die Grundlage für den Triumph: ein Diskuswurf, der so elegant flog, dass selbst die Zuschauer kurz dachten, es handle sich um ein UFO. 56,15 Meter, inklusive Applaus-Orkan. Danach der Speer: 64,34 Meter, ein Wurf so wuchtig, dass man ihn eigentlich im Guinness-Buch unter „potenzielle Baumfällarbeiten“ eintragen könnte. Zusammen ergab das: Gold-Kurs.
Der Norweger – vom Favoriten zum Hürdenopfer
Doch ein Held ist selten allein, und wo einer strahlt, stolpert ein anderer. In diesem Fall: der norwegische Topfavorit, der erst über die Hürden stolperte, dann mit der Hand ein Hindernis umnietete – und disqualifiziert wurde. Schon wieder! Olympia hatte er auch schon verdaddelt. Man könnte meinen, er sammelt Dramen wie andere Leute Panini-Sticker.
Die Konkurrenz: Ausfall auf Ausfall
Auch sonst war’s ein Wettkampf der Krankenakte. Der Olympiasieger von Norwegen? Verletzungsbedingt zuhause. Der Kanadier mit dem Weltrekord? Ebenfalls nicht am Start. Titelverteidiger aus Kanada? Nach dem Hochsprung raus. Ein deutscher Kollege? Nach drei Disziplinen Feierabend. Man könnte fast meinen, dieser Zehnkampf war weniger ein Sportfest als ein medizinisches Casting für „Germany’s Next Physiotherapie“.
Historisch!
Das Ganze ist auch geschichtlich ein Hammer: Erst der dritte deutsche Weltmeister im Zehnkampf seit Menschengedenken. Die Reihe ist kurz, die Lücken groß, und jetzt hat die Liste ein neues Grinsen. Nach DDR-Gold und einem früheren Helden jetzt also der neue Gold-Sunnyboy, der mit seinem Dauerlächeln selbst in der Schmerztherapie noch einen Werbevertrag abschließen könnte.
Ein deutscher Sieg mit internationalem Chaosbonus
Die Bilanz: Ein Gold, das keiner so richtig auf der Rechnung hatte, ein Favorit, der wieder mal im eigenen Hürdenparkour scheiterte, und ein Publikum, das bekam, was es wollte: Drama, Spektakel, und ein bisschen deutsche Effizienz im Diskus.
Zehnkampf ist wie das Leben – voller Patzer, voller Schmerzen, aber am Ende gewinnt der, der sich einfach weigert, stehenzubleiben.